Ein Alleingang von EU und Deutschland beim Klimaschutz könnte einer Studie zufolge einseitig bis zu 55 000 Jobs kosten. Wie das «Handelsblatt» (Montagausgabe) berichtete, würde zugleich das deutsche Bruttoinlandsprodukt um einen zweistelligen Milliardenbetrag sinken. Dabei beruft sich die Zeitung auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen GWS für den Energieversorger RWE.
Dagegen würde Deutschland von international verbindlichen Vorgaben überproportional profitieren. Demnach könnten dann Zehntausende zusätzliche Jobs entstehen.
Damit komme die Studie zu anderen Schlüssen als zahlreiche Klimaschützer und Politiker, die Klimaschutzziele unabhängig von den Ergebnissen des Kopenhagener Gipfels propagieren. Auch die schwarz-gelbe Bundesregierung tendiert in diese Richtung.
In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und FDP darauf festgelegt, die Kohlendioxidemission in Deutschland bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren. Diese Selbstverpflichtung soll unabhängig von einem international verbindlichen Abkommen gelten. Die Vorgängerregierung hatte sich dagegen noch auf ein 30-Prozent-Ziel festgelegt. Die Erhöhung auf 40 Prozent war an ein weltweites Klimaschutzabkommen mit ambitionierten Zielen auch für andere Industriestaaten gekoppelt. [tf/ddp/iha]