Der BUND-Bundesvorsitzende Hubert Weiger drängt auf eine Vernetzung der Wälder in Deutschland. Bedrohte Tierarten wie die Wildkatzen hätten nur eine Überlebenschance, wenn ihre Lebensräume verknüpft würden, sagte Weiger am Montag in Eisenach bei einer Expertenkonferenz zum Projekt «Rettungsnetz Wildkatze».
Daran sind neben Thüringen auch Hessen und Bayern beteiligt. Wichtigstes Ergebnis des Projekts nach über fünf Jahren ist Weiger zufolge der Bau des Wildkatzenkorridos zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Thüringer Wald.
Laut Projektleiter Thomas Mölich ist der 20 Kilometer lange und 50 Meter breite aus Hecken und Bäumen bestehende Korridor fast fertig. Forscher hatten herausgefunden, dass für die im Hainich lebenden Wildkatzen der Weg nach Süden eine Sackgasse ist. Laut Mölich existieren etwa 50 Tiere im Nationalpark und fast ebenso viele im Thüringer Wald. Der Bau des Pfades habe 250 000 Euro gekostet.
Um den von Weiger geforderten bundesweiten Vernetzungsplan umzusetzen, wurde laut Thüringer BUND-Landesgeschäftsführer Burkhard Vogel ein bundesweiter Wegeplan erarbeitet. Dieser zeige, wo Waldlebensräume verbunden werden müssten, damit sich Wildkatzen und anderen Arten ungehindert ausbreiten könnten. Schon heute zeigten die umstrukturierten Lebensräume, dass auch andere Wildarten wie Luchse, Dachse und sogar Fledermausarten die neuen Wege nutzten. ddp/jhi/wsd