Matt: „Hey Freunde, ich gehe ’ne Runde Boot fahren – wollt ihr mit?“
Freunde: „Klar – aber Moment mal, Matt, du hast doch gar kein Boot!“
Matt: „Kein Problem, ich druck‘ mir einfach eins aus.“
So oder so ähnlich mag die Unterredung geklungen haben, die Matt Rogge in Washington kürzlich geführt hat. Doch statt in Gelächter endete das Vorhaben mit einem glorreichen zweiten Platz bei Denny’s Seafair Milk Carton Derby. Und dabei ist der Platz auf dem Treppchen nur das Sahnehäubchen der Geschichte. Erstaunlicher ist, dass der schmale Kahn überhaupt schwimmt und vollkommen dicht ist.
Ebenso bemerkenswert ist, dass es sich bei dem Boot um ein vollkommenes Recycling-Produkt handelt. Einziger Rohstoff sind Milchkannen aus Plastik. Viele Milchkannen. Um genau zu sein: 250 Stück. „Ehrlich gesagt, sind die Plastik-Kanister ein schreckliches Ausgangsmaterial“, sagt der Erfinder Matt Rogge, „sie schrumpeln zusammen, verziehen sich und kleben nicht ordentlich. Damit klarzukommen war ein großer Teil unserer Arbeit.“
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Zwei Monate hat das Tüfteln am Milchkannen-Boot gedauert. Viel Arbeit für einen dürren Kahn. Doch keine Minute Arbeit und kein Tropfen Schweiß ist vergeudet, wenn es darum geht, das unglaubliche Potential von 3D-Druckern zu demonstrieren. Wer weiß, vielleicht drucken wir uns eines Tages eigene Medikamente aus – oder uns kommen wieder einmal die Bösen zuvor.
Also: Nerds aller Länder vereinigt euch! Druckt Boote und Flugzeuge, Drogen und Katzen, Frauen und Männer – Alles, nur keine Waffen.
[Link] [via] Foto: (c) University of Washington
Holger Fröhlich