[Energiewende] Wissenschaftler: AKW-Abschaltung führt keinesfalls zu teurerem Strom. Basta.Die Abschaltung von acht Atomkraftwerken kann einer Studie zufolge im laufenden Jahr nicht als Begründung für höhere Strompreise angeführt werden. Die Konzerne hätten den Stromeinkauf im Großhandel für das laufende Jahr bereits vor dem Atom-Moratorium größtenteils abgewickelt, heißt es in einer Analyse des Energiewissenschaftlers Gunnar Harms im Auftrag der Grünen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über die die „Saarbrücker Zeitung“ am Dienstag berichtet hatte.

Die Konzerne wiederum verweisen darauf, dass sie den Strom aus den Atomkraftwerken im Vorfeld über Jahre verkauft hätten und nun teuer zurückkaufen müssen.

In der Studie wird betont, durch die dauerhafte Abschaltung von acht AKW betrage der Preiseeffekt 0,32 Cent pro Kilowattstunde ab 2012. Für einen durchschnittlichen Haushalt sei dies weniger als ein Euro pro Monat. Bis 2012 würden preistreibende Faktoren zudem durch preissenkende Einflüsse nahezu kompensiert. So sei für 2011 die von allen Stromverbrauchern zu zahlende Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien um 0,3 Cent pro Kilowattstunde zu hoch angesetzt worden und könnte somit 2012 Mehrkosten ausgleichen.

Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn betonte: „Die Studie schlägt den Atomkraftbefürwortern eines ihrer letzten Argumente aus der Hand – nämlich dass die Preise bei einer Abschaltung der Reaktoren unter die Decke gehen.“ Zumindest bis 2012 hätten die Energieversorger keine wirklichen Argumente, um die Strompreise zu erhöhen.