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Die gesetzlichen Krankenkassen halten trotz der Absage von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) an ihrer Forderung fest, die sogenannte Ampelkennzeichnung für Lebensmittel verpflichtend einzuführen. In der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstagausgabe) warf die Sprecherin des Spitzenverbandes GKV, Ann Marini, der Ministerin vor, «vermeintlich fehlende wissenschaftliche Belege als Argument für eine industriefreundliche Kennzeichnung anzuführen».

Aigner hatte die Einführung der Ampel zuvor mit der Begründung abgelehnt, ihr fehle die «wissenschaftliche Grundlage». Marini betonte dagegen, dass Studien zeigten, dass die Ampel von Verbrauchern am besten verstanden werde.

Auch der Sprecher der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, Martin Rücker, nannte die Argumentation der Ministerin in der Zeitung «scheinheilig». Eine Studie der britischen Lebensmittelbehörde FSA, die Aigner bereits seit Mai vorliege, habe ergeben, dass die Ampelkennzeichnung das beste System sei. Das Ergebnis passe der Ministerin aber offenbar nicht ins Konzept, kritisierte Rücker.

Angesichts des gesellschaftlichen Problems Übergewicht sei es höchst verantwortungslos, den Verbrauchern eine transparente Information über den Nährwertgehalt von Lebensmitteln mithilfe der Ampel zu verwehren. «Die Politik von Frau Aigner bedient allein die Interessen der Industrie», sagte der Foodwatch-Sprecher.