Der Eon-Konzern steht Investitionen in erneuerbare Energien in Deutschland kritisch gegenüber. Klaus-Dieter Maubach, Vorstand für Forschung und Technik, sagte der Onlineausgabe des „Spiegel“: „Bei neuen Investitionen geht es für uns immer darum: Wann lohnt sich welche Technologie in welchem Land am meisten? Und bei den erneuerbaren Energien lautet die Antwort im Moment selten Deutschland.“
Eon hat den Angaben nach bislang rund sechs Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert. Bis 2013 kommen nach Konzernangaben noch einmal 3,6 Milliarden hinzu. Den Großteil des Geldes hat Eon aber im Ausland investiert – „aus ökonomischer Vernunft“, wie Maubach sagt. „In den USA gibt es in einigen Regionen hervorragende Winderträge. Also haben wir dort Windräder gebaut.“
Im Bereich der Offshore-Windenergie ist Eon zwar auch in deutschen Projekten engagiert. Viel öfter aber zieht es den Konzern nach Großbritannien oder Dänemark. „In Deutschland müssen Hochsee-Windparks sehr weit draußen auf dem Meer gebaut werden“, sagte Maubach. In anderen Ländern gebe es den gleichen Windertrag für geringere Investitionskosten.
Nicht nur bei den erneuerbaren Energien legt Eon einen Schwerpunkt auf das Ausland. Konzernchef Johannes Teyssen arbeitet auf eine Abkehr von der primär europäischen hin zu einer globalen Aufstellung hin. Statt wie bisher 5 Prozent will Eon bis 2015 ein Viertel seines Gewinns außerhalb von Europa einfahren. In Nordamerika und in Russland ist das Unternehmen schon aktiv. Dazu will der Konzern zwei neue Märkte erschließen, welche das sein wollen, ist noch nicht bekannt.