Der frühere Siemens-Chef Klaus Kleinfeld warnt vor einem schnellen Atomausstieg in Deutschland: «Eine radikal veränderte Energiepolitik kann zum Risiko für die industrielle Entwicklung in Deutschland werden», sagte Kleinfeld, der heute Vorstandschef des Aluminiumkonzerns Alcoa ist, der «Welt am Sonntag». «Die Politik muss immer bedenken, dass auf diesem Feld Entscheidungen von heute in 10, 20 Jahren Auswirkungen haben werden. Und die Industrie wird nur dahin gehen, wo sie verlässliche Rahmenbedingungen vorfindet», sagte Kleinfeld.
Sein Unternehmen werde vor dem Hintergrund der Energiedebatte keine neuen Produktionsstätten in Deutschland aufbauen. «Wenn es um die Herstellung des Grundmaterials geht, gibt es weltweit genügend Standorte, an denen Energie deutlich günstiger und trotzdem sauber ist», sagte Konzernchef Kleinfeld. Alcoa unterhält derzeit vier Standorte in Deutschland, an denen Aluminium weiterverarbeitet wird.
wat/dapd / Foto: Siemens