Umweltminister Norbert Röttgen hat das Aus für die beiden hessischen Atomreaktoren Biblis A und B angedeutet. Röttgen bezog sich am Dienstag in Berlin auf Atomkraftwerke, die nicht einmal den Sicherheitsanforderungen für den Absturz eines kleineren Flugzeugs genügen. Dabei geht es um mindestens vier Meiler, darunter die beiden im südhessischen Biblis.
Röttgen sagte bei der Vorstellung des Berichts der Reaktorsicherheitskommiss ion in Berlin, Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten „keine nachgewiesene Sicherheitsauslegung“. Dies werde bei der politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen.
Die vier Meiler erfüllen nicht die niedrigste der drei geprüften Sicherheitsstufen. Röttgen sagte, insgesamt verfügten die sieben ältesten AKW über keinen oder nur einen geringen Schutz. Davor könne die Politik nicht die Augen verschließen. Röttgen betonte, auch die Sicherheit der Zwischenlager werde geprüft.
Umweltorganisationen und die Opposition im hessischen Landtag fordern seit längerem das Aus für die pannenanfälligen Blöcke A und B aus den 70er Jahren in Biblis. Auch der CDU-Koalitionspartner FDP sieht die Altmeiler am Rhein wegen der nach Japan gestiegenen Sicherheitsanforderungen vor dem Ende. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) äußerte sich bisher aber zurückhaltend und wollte das offizielle Ende des Atommoratoriums abwarten.