Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hält Lebensmittel aus Japan weiter für ungefährlich. „Unsere Erkenntnisse sind, dass momentan keine Lebensmittel kontaminiert sind“, sagte Aigner am Donnerstag vor einem Treffen mit EU-Amtskollegen in Brüssel. Zudem gebe es wegen der Katastrophe derzeit gar keine Importe aus Japan. „Alle Handelswege sind praktisch zusammengebrochen“, sagte die Ministerin.
Meldet Japan selbst eine erhöhte Strahlenbelastung bei Lebensmitteln, soll ein EU-Krisenmechanismus in Kraft gesetzt werden. Deutschland habe die Kontrollen bereits verstärkt, sagte Aigner. Auch in anderen EU-Staaten sollen Nahrungsmittel aus Japan auf Radioaktivität untersucht werden.
Dennoch gibt es auch ganz andere Stimmen
Lebensmittel aus Japan sollen in Brandenburg auf eine mögliche radioaktive Belastung geprüft werden. Obwohl es noch keine Hinweise auf eine Belastung gebe, würden rein vorsorglich die Untersuchungen vorgenommen, kündigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Potsdam an. Insbesondere per Flugzeug gelieferte Frischprodukte würden genau angeschaut. Dies gelte vor allem für Fische und Fischprodukte, Algen sowie Früchte und Pilze, erläuterte das Ministerium. Die Anweisung zur Untersuchung sei an die Grenzkontrollstelle Schönefeld ergangen.
Die Lebensmittelüberwachung des Landes stehe in Kontakt mit den Behörden des Bundes und der Bundesländer. „Obwohl wir bislang nicht davon ausgehen, dass Lebensmittel aus Japan durch die aktuelle Situation radioaktiv belastet sind, werden wir dennoch im Rahmen der Lebensmittelkontrollen vorsorglich Lebensmittelimporte aus Japan verstärkt kontrollieren“, hieß es in der Mitteilung. Zur Höhe der Lebensmittelimporte aus Japon konnte das Statistikamt keine Angaben machen.