Präsident Nicolas Sarkozy hat Forderungen nach einem Umdenken in der französischen Atompolitik zurückgewiesen. „Ein Ausstieg kommt nicht in Frage“, sagte er nach einem Bericht der Zeitung „Le Figaro“ (Dienstag) nach einem Treffen mit der Parteispitze der Regierungspartei UMP. Die französischen Atomkraftwerke seien zehnmal sicherer als andere, da sie eine doppelte Schutzhülle hätten. Als Vorsitzender der G20-Gruppe wolle er eine Konferenz anregen, die sich mit Energie und Nuklearsicherheit befasse, sagte Sarkozy.
Frankreichs Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet betonte ihrerseits die hohe Sicherheit der 58 französischen Reaktoren. „Man kann nicht die Stromversorgung eines ganzen Landes mit erneuerbaren Energien sicherstellen“, sagte sie.
Die Chefin des französischen Atomkonzerns Areva <A9R.FSE> <CEI.PSE>, Anne Lauvergeon, warnte vor Panikmache. Die Grünen, die eine Volksabstimmung über die Zukunft der Atomtechnologie forderten, würden auf einer Welle der Emotion surfen, meinte sie. „Ich verstehe diese Emotion, aber sie darf nicht instrumentalisiert werden“, sagte sie der Zeitung „Le Parisien“ (Dienstag). Aber es gebe auch für Frankreich Lektionen zu lernen, insbesondere beim Blick auf die Gefahr durch Überschwemmungen.