Kernenergie-Lobby: Wer’s glaubt wird selig: Die Kernenergiebranche warnt angesichts der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima vor übereilten Schlussfolgerungen. „Jeder deutsche Reaktor ist auf jeden Fall besser ausgerüstet als der in Fukushima“, sagte der Präsident des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Bei der Situation in Japan handele es sich um ein einmaliges Ereignis. „Da kamen zwei Naturkatastrophen zusammen, das Erdbeben und der Tsunami. Daraufhin brach im ganzen Land die Infrastruktur zusammen.

Eine Verkettung solcher außergewöhnlichen Naturkatastrophen ist für Deutschland nicht vorstellbar“, sagte Güldner. Die deutschen Reaktoren seien „auf alle möglichen Einwirkungen von außen ausgelegt, beispielsweise auf Erdbeben und Überflutungen“. Man sei „jeweils weit über das hinaus gegangen, was notwendig ist, um den Einflüssen stand zu halten“.

Güldner warnte davor, an der Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke zu rütteln. „Ich glaube nicht, dass aufgrund einer unglücklichen Verkettung zweier gewaltiger Naturereignisse in Japan ein für Deutschland langfristig richtiges und plausibles Konzept in Frage gestellt werden sollte.“