Nach dem Giftunfall in einer ungarischen Aluminiumfabrik fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace von den Eigentümern des Werks MAL AG die volle Übernahme aller Kosten. Die Gesellschafter müssten nicht nur alle Schäden gründlich beseitigen lassen, sondern der betroffenen Bevölkerung auch Schadenersatz zahlen, verlangte die österreichische Greenpeace-Sektion in Wien am Donnerstag.
Greenpeace wies darauf hin, dass die beiden Hauptaktionäre der Firma zu den dreißig reichsten Ungarn zählen. „Dagegen ist die Ankündigung der Firma MAL, den Menschen eine Entschädigung von lediglich 110.000 Euro zu zahlen, nicht nur inakzeptabel, sondern angesichts der Todesfälle, der Verletzten und der Schäden vor Ort hochgradig zynisch“, erklärte die Organisation. „Angesichts der Tragödie wäre es mehr als angebracht, wenn die beiden Eigentümer die seit fünfzehn Jahren angesammelten Gewinne aus ihren Aluminium-Geschäften den Opfern des Unfalls zur Verfügung stellen“, forderte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster.
Bereits Dienstag hatte Greenpeace selbst Proben vom Rotschlamm entnommen. Die ersten Laborergebnisse sollen am (morgigen) Freitag vorliegen.
Bei den beiden Hauptaktionären handelt sich laut Greenpeace um den Ungarn Lajos Tolnay und die Industriellen-Familie Bakonyi, deren Sohn Zoltan Bakonyi auch als Geschäftsführer der MAL AG tätig sei. Den beiden wird auch ein nahes Verhältnis zur ungarischen Spitzenpolitik nachgesagt.
[TechFieber Green/mei/dapd]
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