Beseitigung von Öl am Strand von Petit Bois Island im US-Bundesstaat Mississippi

Der erneute Versuch, das Ölleck im Golf von Mexiko zu verschließen, ist zunächst „nach Plan“ verlaufen. Das berichtete BP-Manager Kent Wells am späten Samstagabend. Zuvor hatten Roboter die bisherige, undichte Kappe über dem Bohrloch entfernt. Videoaufnahmen aus der Tiefe zeigten die Roboter beim Abschrauben von sechs Bolzen, die einer neuen, dichteren Kappe Platz machen sollen. Die Bolzen könnten noch am Wochenende komplett entfernt werden, berichtete der Sender CNN.

Zweieinhalb Monate nach Beginn der verheerenden Ölpest will BP das Leck am Meeresboden durch einen neuen Zylinder so abdichten, dass kein Öl mehr entweichen kann. Drei Schiffe sollen das Öl dann komplett aus diesem neuen „Hut“ aufsaugen. Wenn alles nach Plan verlaufe, könne der neuen Deckel bereits am Montag oder Dienstag installiert sein, sagte Chuck Wolf von der Einsatzleitung in New Orleans (Louisiana) der Nachrichtenagentur dpa. „Wir sind vorsichtig optimistisch.“

Als ersten Schritt entfernten Techniker mit Hilfe von Robotern die bisherige Kappe. Sie saß seit Anfang Juni auf dem „Blowout Preventer“, einem riesigen Ventilsystem über dem Hauptbohrloch – aber so lose, dass nur ein Teil des austretenden Öls damit abgefangen werden konnte.

Dieser Deckel soll nun möglichst bis Montagmittag durch einen neuen fest versiegelten „Hut“ ersetzt werden. BP hofft, dass damit der gesamte schmutzige Strom ins Wasser gestoppt und das Öl über mehrere Leitungen auf Schiffe auf der Wasseroberfläche geleitet werden kann.

Wenn alles hundertprozentig nach Plan verlaufe, könne es bereits am Montag oder Dienstag so weit sein, sagte Chuck Wolf von der Einsatzleitung in New Orleans (Louisiana) der Nachrichtenagentur dpa. „Wir sind vorsichtig optimistisch.“

Tatsächlich steht BP beim Auswechseln der Deckel unter größtem Zeitdruck. Denn nach dem Entfernen der alten Kappe fließt das Öl nun erst einmal wieder ungebremst ins Wasser. Aus dem Zylinder waren in den vergangenen Wochen täglich gut 2000 Tonnen des austretenden Öls – nach Schätzungen insgesamt 8200 Tonnen am Tag – auf ein Schiff gepumpt worden.

Die Montage des neuen Deckels ist aber weitaus komplizierter als das Entfernen des alten. So müssen Roboter erst einmal einen Rohrstumpen mit zackigen Enden abschrauben, der aus dem „Blowoout Preventer“ ragt und verhinderte, dass der bisherige „Hut“ fest genug saß. Sollte es aber mit dem Aufstülpen des neuen Zylinders nicht klappen, will BP nach bisherigen Plänen auf die alte Bedeckung zurückgreifen. Sie wurde daher in der Nähe des „Blowout Preventer“ geparkt.

BP will auch möglichst ab Sonntag ein drittes Schiff zum Absaugen des Öls aus dem Leck einsetzen. Der „Helix Producer“ allein soll aus dem „Blowout Preventer“ täglich mehr als 3400 Tonnen Öl „aufschlürfen“. Zusammen sollen die Aufsaugkapazitäten am Ende deutlich größer sein als die Menge Öl, die nach schlimmsten Vermutungen pro Tag austritt.

Zugleich bohrt BP aber weiter zwei Nebenzugänge zum Hauptbohrloch im Meeresboden. Der erste könnte Ende des Monats auf das Loch treffen und BP dann Schlamm und Zement zum endgültigen Versiegeln der Quelle einleiten. Die neue Kappe sei keine Dauerlösung, betonen der Konzern und Admiral Thad Allen von der Küstenwache, der Ölpest-Sonderbeauftragte von Präsident Barack Obama.

[TechFieber Green/mei / Foto: Beseitigung von Öl am Strand von Petit Bois Island im US-Bundesstaat Mississippi / deepwaterhorizonresponse/cc]

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