e-Methanol aus Klärschlamm – ein ClimateTech-Projekt mit Vorbildfunktion: In Mannheim wurde jetzt eine Anlage eingeweiht, die zeigt, wie aus Abwasser klimaneutraler Schiffstreibstoff entstehen kann. Das Mannheimer Startup ICODOS GmbH hat gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Stadtentwässerung Mannheim eine innovative e-Methanol-Anlage entwickelt. Das Ziel: fossile Brennstoffe in der Schifffahrt durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen.


Weltneuheit aus Mannheim: e-Methanol für klimafreundliche Schiffe

Auf dem Gelände der Mannheimer Kläranlage wird künftig Biogas aus Klärschlamm in e-Methanol umgewandelt. Dafür wird das im Biogas enthaltene CO₂ mit grünem Wasserstoff kombiniert, der per Elektrolyse aus erneuerbarem Strom gewonnen wird.
Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing sei das Projekt ein „Leuchtturm für die deutsche Greentech-Branche“ und ein Beweis, dass Deutschland klimaneutrale Technologien selbst entwickeln und skalieren könne.


Innovation trifft auf Klimaschutz

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) betonte bei der Einweihung den doppelten Nutzen des Projekts: Zum einen verbessere es die Energieeffizienz der Kläranlage, zum anderen bringe es die Stadt ihren Klimazielen näher.
ICODOS-Geschäftsführer David-Andre Strittmatter sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Energiewende: „Mit ‘Mannheim 001’ schreiben wir Geschichte. Wir zeigen, wie aus Abfallstoffen Energie für die Zukunft entsteht.“


Milliardenmarkt für nachhaltigen Schiffstreibstoff

Schon jetzt setzen große Reedereien wie Maersk auf e-Methanol als alternativen Treibstoff. Nach Schätzungen von ICODOS liege das Marktpotenzial bei über 20 Milliarden Euro jährlich, mit Aussicht auf bis zu 400 Milliarden Euro weltweit, wenn sich die Technologie durchsetzt.
Ziel der Entwickler ist es, das Verfahren künftig auf andere Kläranlagen in Europa und weltweit zu übertragen – ein echter Skalierungsansatz für die internationale ClimateTech-Community.


Greentech made in Mannheim

Auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren: Durch die neue Technik wird die Abwasserreinigung effizienter und kostengünstiger.
Für KIT-Expertin Andrea Robitzki ist das Projekt ein Paradebeispiel dafür, „wie Wissenschaft greifbaren Nutzen für die Gesellschaft schafft“. Mannheim positioniert sich damit als Standort für Greentech und ClimateTech-Innovation – und als Pionierstadt für klimaneutrale Energiegewinnung aus Abwasser.


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