Das US-amerikanische Fusion-Startup Commonwealth Fusion Systems (CFS) hat in einer neuen Series-B2-Finanzierungsrunde rund 863 Millionen US-Dollar eingesammelt.

Zu den Investoren zählen Tech-Giganten wie Nvidia und Google, aber auch Breakthrough Energy Ventures von Bill Gates sowie weitere namhafte Geldgeber (Quelle: TechCrunch). Insgesamt hat CFS damit fast 3 Milliarden US-Dollar an Kapital aufgebracht – mehr als jedes andere Fusion-Startup weltweit.

Sparc-Prototyp in Boston – Arc-Kraftwerk in Planung

CFS baut aktuell den Prototyp-Reaktor „Sparc“ in einem Vorort von Boston. Der Testreaktor soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Bereits 2027 peilt das Unternehmen den wissenschaftlichen Durchbruch an: Erstmals soll die Fusionsreaktion mehr Energie erzeugen, als für die Zündung benötigt wird.

Als nächsten Schritt plant CFS ab 2027/2028 den Bau des ersten kommerziellen Fusionskraftwerks namens Arc in Virginia. Google hat dafür bereits einen Stromliefervertrag über 200 Megawatt abgeschlossen (Quelle: MIT Tech Review).

Kritische Bewertung

Die gewaltige Finanzierung zeigt, wie stark Investoren auf Fusionsenergie setzen – oft bezeichnet als die „ultimative Lösung“ für eine klimafreundliche Energiezukunft. Sollte CFS den Durchbruch tatsächlich erreichen, wäre das ein Meilenstein für Greentech und ClimateTech: nahezu unbegrenzte Energie ohne CO₂-Emissionen.

Allerdings bleiben die technischen und zeitlichen Risiken hoch. Viele frühere Fusionsprojekte haben ihre Ziele nicht erreicht oder sich um Jahrzehnte verzögert. Kritiker warnen, dass eine zu starke Fixierung auf die „Energiequelle der Zukunft“ andere sofort verfügbare Lösungen wie Solar, Wind und Speichertechnologien verdrängen könnte.

Für die Energiewende gilt daher: Fusionsenergie kann ein entscheidender Baustein werden – aber nur, wenn parallel auch kurzfristig umsetzbare Technologien massiv ausgebaut werden.