In vielen alten Boilern und Warmwasserspeichern steckt ein gefährliches Problem: die Isolierung. Sie enthält oft sogenannte Treibmittel wie FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) – Gase, die stark zur Erderwärmung beitragen. Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gelangen jedes Jahr große Mengen davon in die Atmosphäre, weil viele dieser Geräte falsch entsorgt werden.

Was läuft falsch bei der Entsorgung?

Eigentlich ist die Regelung klar: Alte Boiler und Warmwasserspeicher mit Isoliermaterial dürfen nicht einfach bei einem Metallschrottbetrieb abgegeben werden. Sie müssen laut Bundesumweltministerium in eine spezialisierte Recyclinganlage, wo die klimaschädlichen Gase sicher entfernt werden.

Trotzdem landen viele dieser Geräte in der Schrottpresse – mit schlimmen Folgen fürs Klima. Laut DUH wird dabei gegen das Umweltrecht verstoßen. Das Problem: Viele Handwerksbetriebe und Entsorger ignorieren die Vorschriften – oft aus Unwissenheit oder wegen der finanziellen Vorteile beim Verkauf von Altmetall.

Falsche Entsorgung verursacht bis zu 3 Millionen Tonnen CO₂

Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe verursacht das illegale Schreddern von Boilern und Warmwasserspeichern in Deutschland jährlich bis zu 3 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Das entspricht in etwa dem jährlichen Ausstoß von rund 1,5 Millionen Autos.

Das ist ein Problem für die gesamte Greentech- und ClimateTech-Branche, denn es zeigt, wie wichtig funktionierende Kreisläufe und klimafreundliche Entsorgung sind – auch bei scheinbar kleinen Geräten wie einem alten Warmwasserspeicher.

Recyclinganlagen für Treibmittel gibt es längst

Es gibt in Deutschland bereits Recyclinganlagen für Kühlgeräte, die auch für Boiler und Isolierpaneele geeignet sind. Sie trennen Treibmittel wie FCKW sicher ab. Doch laut DUH kommen dort bisher nur wenige Boiler an – weil viele Betriebe sie weiterhin illegal bei Schrotthändlern abgeben.

Was jetzt passieren muss

Die DUH fordert, dass:

alle alten Boiler und Warmwasserspeicher in geeigneten Anlagen entsorgt werden, Vollzugsbehörden der Bundesländer mehr kontrollieren und Verstöße bestrafen, und Handwerksbetriebe, Wertstoffhöfe und Recyclingunternehmen besser informiert und geschult werden.

Die Umwelthilfe warnt: Wer falsch entsorgt, gefährdet Klimaziele und verstößt gegen geltendes Umweltrecht.

Fazit

Falsche Entsorgung ist kein kleines Versehen – sie ist ein handfestes Klimaproblem. Wer nachhaltige Lösungen im Bereich Greentech und ClimateTech ernst nimmt, muss auch dafür sorgen, dass klimaschädliche Gase aus Altgeräten nicht weiter in die Atmosphäre gelangen.

Weitere Infos gibt’s bei der Deutschen Umwelthilfe und im Leitfaden für umweltgerechtes Recycling des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima.