Der Ölkonzern BP hat Berichte über einen Wechsel von Vorstandschef Tony Hayward zurückgewiesen. Für Verwirrung hatten zunächst Äußerungen von BP-Aufsichtsratschef Carl-Henrik Svanberg gesorgt. Er sagte dem Sender Sky News am Freitagabend, Hayward übergebe das Tagesgeschäft an Bob Dudley.

Eine BP-Sprecherin sagte dazu, Svanberg habe sich lediglich auf die Aufgabenverteilung bei der Bewältigung der Ölkatastrophe bezogen, aber keinen Austausch von Hayward angekündigt. „Er wird nicht zurücktreten, das kam sehr missverständlich rüber.“
Svanberg versicherte, auch er wolle sich nun persönlich stärker um die Ölkatastrophe kümmern, nachdem alles politische, finanzielle und rufschädigende Ausmaße angenommen habe.

Bob Dudley ist seit vergangenem Jahr geschäftsführender Direktor des Ölkonzerns. Er übernimmt die neu gegründete BP-Organisation, die für alle Ölpest-Maßnahmen verantwortlich ist. Zuvor hatte Dudley das russisch-britische Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP geleitet, der drittgrößte Öl- und Gasproduzent in Russland. Er hatte das Land nach einer Vorladung der Staatsanwaltschaft und wegen eines andauernden Konflikts zwischen den beiden Haupteigentümern verlassen.

BP bestritt am Samstag Vorwürfe des US-Erdölkonzern Anadarko , wonach im Golf von Mexiko „rücksichtslos“ nach Öl gebohrt worden sei. Der Miteigner der explodierten Bohrinsel „Deepwater Horizon“ schloss eine Beteiligung an der Haftung für Folgeschäden aus.

Laut Medienberichten hat BP bei mehreren Banken Milliardenkredite angefragt, um die Folgekosten der Ölpest zu begleichen. Bislang hieß es, der Konzern sei dafür finanziell stark genug.

Während die Krise für BP ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, nahm Hayward am Samstag an einem Yachtrennen um die englische Insel Isle of Wight teil. Dort startete die Yacht „Bob“, die der unter Beschuss geratenen Vorstandschef mitbesitzt.

[TechFieber Green/mei / Foto Weforum.org/cc

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