Laut dem Bundesverband Steckersolar e.V. steckersolar.de soll eine neue internationale Norm den Erfolg von Balkon-Solaranlagen in Deutschland gefährden. Branchenunternehmen und Fachorganisationen kritisieren den Entwurf der International Electrotechnical Commission (IEC), da er einfachere und günstige Installationen künftig ausschließen könnte.
Über eine Million Balkonkraftwerke – weil’s einfach ist
Nach Angaben des Branchenverbands sind bereits über 1 Million Mini-Solaranlagen offiziell registriert. Ihr Erfolg beruhe vor allem auf der einfachen Installation: kein Antrag, geringe Kosten, haushaltsüblicher Stecker. Laut dem Entwurf der Norm IEC 60364‑7‑751 sollen jedoch künftig teure Spezialanschlüsse notwendig sein – ein Rückschritt aus Sicht der deutschen Akteure.
Kritik am IEC-Entwurf: Klimaschutz darf nicht an Normen scheitern
Die geplante Regelung steht laut dem Verband im Widerspruch zum Ziel der Bundesregierung, Miet- und Energierecht zu vereinfachen. Balkonkraftwerke gelten als wichtiger Baustein der Energiewende und ermöglichen vielen Haushalten Zugang zu Greentech-Lösungen.
Speichersysteme ergänzen die Anlagen sinnvoll, da sie Stromüberschüsse abfangen und Netze entlasten. Gerade in Kombination könnten Steckersolar + Speicher eine tragende Rolle in der ClimateTech-Strategie spielen.
Unterstützung durch deutsche Normungsstellen
Laut dem Verband der Elektrotechnik (VDE) und der DKE im VDE setzt sich Deutschland im internationalen Normengremium für eine verbraucherfreundliche Regelung ein. Die neue Norm VDE 0126-95 soll künftig Schutzkontakt-Steckverbindungen für Anlagen bis 800 Watt (VA) erlauben.
Forderungen der beteiligten Organisationen
Die unterzeichnenden Unternehmen und Initiativen fordern:
den Erhalt der einfachen Plug-&-Play-Lösungen für PV- und Speichergeräte,
die Zulassung von Systemen bis 800 W zur Selbstinstallation,
eine eigene Produktnorm für steckerfertige Speicher,
sowie die Möglichkeit zum Anschluss über Haushaltsstecker – sofern sicher.
Gemeinsames Ziel: Energiewende für alle zugänglich machen
Laut den Unterzeichnenden dürfe die Energiewende nicht unnötig kompliziert werden. Normungsorganisationen wie die DKE und Marktakteure müssten dafür sorgen, dass Greentech-Lösungen wie Balkonkraftwerke weiterhin vielen Menschen offenstehen.
Unterzeichnende Organisationen (Auswahl):
Bundesverband Steckersolar e.V., Anker SOLIX Deutschland, Zendure DE, APsystems, Priwatt, EET GmbH, Pluginenergy, Sonnenrepublik, u.v.m.
Auch bekannte Klimakommunikator:innen wie @akkudoktor und @MoneyForFuture unterstützen die Initiative.