Forschende des KIT testen eine weltweit erste schwimmende Anlage zur Produktion von synthetischem Kraftstoff aus Wind, Meerwasser und Luft – ein neuer Schritt in Richtung klimafreundlicher Schifffahrt und Greentech-Innovation.
Erste schwimmende Plattform für E-Fuels
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt im Projekt H2Mare – PtX-Wind eine mobile Plattform, die mitten auf dem Meer synthetische Kraftstoffe herstellen kann. Die Anlage wird ab Sommer 2025 vor Helgoland getestet. Ziel: Die Produktion CO₂-neutraler E-Fuels direkt dort, wo die Energie entsteht – auf See.
Energie aus Wind, Wasser und Luft
Die Plattform funktioniert komplett autark – also ohne Anschluss ans Stromnetz. Sie nutzt: Windkraft aus Offshore-Anlagen, Entsalztes Meerwasser, CO₂ aus der Luft (über eine Direct-Air-Capture-Anlage) sowie eine Hochtemperatur-Elektrolyse für grünen Wasserstoff
Diese Komponenten erzeugen ein Synthesegas, das anschließend in Kraftstoff umgewandelt wird – durch eine sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese.
Flexibel, modular, dynamischer Greentech
Die modulare Bauweise erlaubt es, die Anlage dynamisch an die Windverhältnisse anzupassen. Genau das macht sie für den Einsatz im Meer so interessant – auch bei schwankender Energieversorgung.
Testbetrieb startet im Juli 2025
Zunächst wird die Anlage im Hafen von Bremerhaven getestet. Anschließend folgt der Betrieb vor Helgoland. Neben der technischen Funktion werden auch Materialeigenschaften, Wetterfestigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen im Realbetrieb geprüft.
Forschung für die Energiewende
Das Projekt ist Teil des H2Mare-Forschungsprogramms, einem von drei Wasserstoff-Leitprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Kooperationspartner sind u.a. das DLR-Institut für Technische Thermodynamik und die TU Berlin.
Am KIT wird auch an alternativen Power-to-X-Stoffen wie Methan, Methanol oder Ammoniak geforscht – als Teil der wachsenden ClimateTech-Lösungen für die Energiewende.