Greentech-Innovation aus Singapur verspricht 40 % weniger Energieverbrauch: „Schwitzende“ Farbe als neue Hoffnung in Greentech & ClimateTech
☀️ Dreifache Kühlwirkung: Reflexion, Verdunstung, Strahlung
- Sonnenreflexion: Die weiße Farbe reflektiert bis zu 92 % des Sonnenlichts – dank spezieller Nanopartikel, die auch die Haltbarkeit verbessern.
- Verdunstung: Eine poröse Struktur aus Polymeren und Salzen speichert Feuchtigkeit und gibt sie langsam wieder ab – wie Schweiß auf der Haut.
- Strahlungskühlung: Wärme wird als Infrarotstrahlung abgestrahlt, ein Prinzip, das bereits in modernen cool coatings genutzt wird.
Praxistest: 40 % weniger Energie fürs Kühlen
In einem zweijährigen Vergleich wurden drei Testhäuser mit unterschiedlichen Farben gestrichen: normale weiße Farbe, ein herkömmlicher Kühlanstrich und die neue „schwitzende“ Farbe. Ergebnis:
- Nur die neue Farbe blieb nach zwei Jahren strahlend weiß – wichtig für langfristige Kühlung.
- Das mit ihr gestrichene Haus verbrauchte 30–40 % weniger Strom für Klimaanlagen.
Kritischer Blick: Vielversprechend, aber mit offenen Fragen
Der wissenschaftliche Fortschritt ist beeindruckend – doch es bleiben einige Fragen offen:
- Kosten & Skalierbarkeit: Wie teuer ist der Anstrich, und lässt er sich weltweit einsetzen?
- Wetterbeständigkeit: Wie wirkt sich Regen, Staub oder Frost auf Funktion und Optik aus?
- Mikroklima-Effekte: Ähnliche Studien von NTU Singapore zeigten lokale Kühlung um bis zu 2 °C – wirkt das auch großflächig?
- Pflege: Wie oft muss die Oberfläche gereinigt oder erneuert werden, um den Effekt zu erhalten?
Vergleichbare ClimateTech-Innovationen
- NTU Singapore entwickelte eine Farbe aus recyceltem Plastik & Barium-Sulfat, die tagsüber 1,2 °C unter Umgebungstemperatur bleibt.
- SRI International stellte eine stromfreie Kühlfarbe auf Wasserbasis vor.
- Akzo Nobel entwickelte ein zweischichtiges Fassadensystem mit reflektierender Oberfläche und Aerogel-Isolierung.
Fazit: Smarte Farbe mit Klimapotenzial
Die schwitzende Farbe zeigt eindrucksvoll, was moderne Greentech– und ClimateTech-Lösungen leisten können. Bis zu 40 % Energieeinsparung, langanhaltende Wirkung und eine vollkommen stromlose Kühlung sprechen für sich. Bevor der großflächige Einsatz jedoch startet, sind weitere Studien zur Alltagstauglichkeit nötig – von Kosten über Haltbarkeit bis hin zu Umwelteffekten.