Neue Hoffnung für die E-Auto-Strategie: VW gibt nach Software-Desaster auf und holt sich Hilfe aus den USA.
Der deutsche Autokonzern Volkswagen (VW) hatte große Probleme mit seiner eigenen Software-Firma Cariad.
Viele Elektroautos konnten deswegen nicht rechtzeitig auf den Markt kommen. Jetzt reagiert VW: Statt weiter auf eigene Lösungen zu setzen, arbeitet der Konzern mit dem US-Startup Rivian zusammen.
Rivian liefert die neue E-Auto-Plattform
Laut einem Interview von Rivians Technikchef Wassym Bensaid mit Yahoo Finance wird die sogenannte R2-Plattform von Rivian zur Basis aller kommenden VW-Elektroautos – quer durch alle Marken wie Audi, Porsche, Skoda, Seat oder Cupra.
Diese Plattform ist ein flexibles Software-Grundgerüst, das sich an verschiedene Modelle und Marken anpassen lässt. So kann jede Marke ihr eigenes Design und Fahrgefühl entwickeln, aber im Hintergrund läuft überall dieselbe Technologie.
Greentech-Strategie: VW macht sich abhängig vom Partner
Für VW ist das ein gewaltiger Schritt – und auch ein Risiko. Denn der Konzern überlässt einen wichtigen Teil der Entwicklung – die Software, das digitale Herzstück – einem externen Partner. Besonders in der Greentech- und ClimateTech-Branche ist das ungewöhnlich, da viele Hersteller auf eigene, nachhaltige Innovationen setzen.
Rivian als Hoffnungsträger für ClimateTech bei VW
Rivian hat sich in den USA als innovativer Anbieter von Elektrofahrzeugen mit nachhaltigem Anspruch positioniert. Besonders die modulare Bauweise des R2-Systems soll eine effiziente und skalierbare E-Mobilität ermöglichen – ein wichtiger Faktor im Bereich ClimateTech.
Offizielle Informationen zu Rivians Technologie:
Rivian Website VW Pressemitteilung zur Partnerschaft (14. Juni 2025)
Kritische Einschätzung: Guter Schritt mit bitterem Beigeschmack
VW macht mit dem Schritt zu Rivian einen mutigen Neuanfang. Doch der Preis ist hoch: Der Konzern verliert damit ein Stück Kontrolle über seine eigene technische Entwicklung. Das kann im Wettbewerb mit anderen Greentech-Unternehmen wie Tesla oder BYD nachteilig sein.
Gleichzeitig zeigt die Entscheidung, wie schwer sich etablierte Autokonzerne mit echter ClimateTech-Innovation tun. Statt selbst Vorreiter zu sein, muss VW nun bei einem Start-up einkaufen, um überhaupt im Markt bestehen zu können.
Fazit
VW setzt bei seiner E-Mobilitätsstrategie auf ein fremdes System. Das zeigt, wie tief die Probleme mit der hauseigenen Softwareentwicklung waren. Die Zusammenarbeit mit Rivian kann VW helfen, technisch wieder aufzuholen – ist aber auch ein Zeichen dafür, dass der Konzern in Sachen Digitalisierung und Greentech-Innovation hinterherhinkt.