Laut dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW wird das Potenzial von Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen in Nordrhein-Westfalen bislang kaum genutzt. Besonders im dicht besiedelten NRW könnten solche Flächen zur lokalen Stromerzeugung beitragen – insbesondere für den Greentech- und ClimateTech-Bereich.

Vorzeigeprojekt in Haltern am See

Die Stadtwerke Haltern am See bauen derzeit eines der größten Solardächer auf einem Parkplatz in NRW. Auf dem Gelände des Freizeitbads Aquarell entstehen 924 Solarmodule über 144 Stellplätzen. Die Anlage soll mehr als 400 Kilowatt Leistung erzeugen. Etwa zwei Drittel des erzeugten Stroms sollen direkt vor Ort genutzt werden.

Gesetz schreibt Solardächer vor – mit Lücken

Seit Anfang 2024 gilt in NRW eine neue Bauordnung: Offene Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen bei Nichtwohngebäuden müssen mit Photovoltaik ausgestattet werden. Laut dem Verband sei diese Regelung grundsätzlich sinnvoll, werde jedoch durch Ausnahmen wie Baumpflanzungen häufig umgangen.

Vorteile für Stadtwerke und Umwelt

Laut den Stadtwerken Haltern soll das Projekt rund 600.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Dieser Strom soll unter anderem für das Freizeitbad genutzt werden. Damit können externe Stromkosten gesenkt und die Ladeinfrastruktur für Elektroautos vor Ort ausgebaut werden.

Bessere Rahmenbedingungen gefordert

Das Solarunternehmen B&W Energy GmbH ist für den Bau der Anlage verantwortlich. Es sieht in Parkplatz-PV eine nachhaltige Lösung – fordert aber weniger Bürokratie und schnellere Genehmigungen. Auch der Verband LEE NRW spricht sich für die Wiederaufnahme der Förderung über das Landesprogramm progres.nrw aus.