Ein Team des Instituts für Mechanik und Mechatronik der TU Wien arbeitet an prädiktiven Energiemanagement-Strategien für mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge.

Bei einem ersten Feldtest konnte der Wasserstoffverbrauch um sechs Prozent gesenkt werden. TU-wien.at

Greentech Toyota Wasserstoff Autos Berlin
Greentech Autos mit Wasserstoff-Antrieb von Toyota. Symbolbild Hersteller Toyota

Brennstoffzellenfahrzeuge werden neben rein batterieelektrischen Fahrzeugen eine wichtige Rolle in der Dekarbonisierung des Verkehrssektors einnehmen. Diese werden mit Wasserstoff betrieben, der – sofern mit erneuerbaren Energien hergestellt – ein CO2-neutraler Energieträger ist. Wasserstoff zeichnet sich durch einen vielfach höheren spezifischen Energieinhalt im Vergleich zu Batterien aus.

Dadurch sind Brennstoffzellenfahrzeuge mit der gleichen Reichweite deutlich leichter als reine Batteriefahrzeuge, was vor allem für Nutzfahrzeuge wie LKWs ein großer Vorteil ist. Darüber hinaus funktioniert die Betankung ähnlich schnell wie bei konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Allerdings gibt es hinsichtlich Energieeffizienz noch Verbesserungspotenzial. Und auch die Lebensdauer der Brennstoffzellen ist ein großes Thema.

Greentech Mobility Wasserstoff Auto Uni Wien TUW
Greentech Mobility: Uni Wien TU Wien forscht an effizienteren Wasserstoff-Autos. Foto TUW 

Energiemanagement ist entscheidend

Brennstoffzellenfahrzeuge sind neben der Brennstoffzelle selbst auch mit einer Batterie ausgestattet, d.h., es handelt sich um Hybridfahrzeuge. Die Batterie dient einerseits als Puffer für dynamische Lastwechsel, z.B. bei einem Überholvorgang, und erlaubt andererseits die Effizienz zu steigern und die Alterung der Brennstoffzelle zu reduzieren. Hierbei kommt es auf das sogenannte Energiemanagement an, welches die Last kontinuierlich auf Brennstoffzelle und Batterie aufteilt. Die optimale Energieaufteilung hängt stark von einer Vielzahl von Faktoren wie gefahrener Geschwindigkeit, Höhenprofil, Verkehr und Wetter ab und ist vor Fahrantritt unbekannt.

Prädiktives Energiemanagement durch Routenplanung

Unter der Leitung von Prof. Christoph Hametner arbeitet ein Team des Instituts für Mechanik und Mechatronik an prädiktiven Energiemanagement-Strategien. Diese greifen auf einfach verfügbare, statische Routeninformationen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen und das Höhenprofil zurück und optimieren so das Energiemanagement.

 

So wird beispielsweise bei einer gebirgigen Fahrt die Batterie vor der Bergfahrt geladen, um während der Bergfahrt die Brennstoffzelle mit der Batterie unterstützen und somit effizienter betreiben zu können. Bei der anschließenden Talfahrt wird die nun entladene Batterie dann wieder durch Rekuperation geladen, was die Effizienz weiter steigert.

Neben den Verbrauchseinsparungen erlauben die prädiktiven Konzepte auch die Lebensdauer der Brennstoffzelle zu erhöhen, indem schädliche Betriebsbereiche vermieden werden.


Quellen