Norwegen will CO2-Lager werden
Vor allem Norwegen bietet sich als Standort für die Einlagerung von CO2 auch aus Deutschland an. Bereits seit 1996 wird dort CO2 unter dem Meeresgrund eingelagert. Die Technik sei erprobt und sicher, sagte Norwegens Energieminister Terje Aasland. «Das haben wir bewiesen.» Und die Lagerkapazitäten dort würden für 80 Milliarden Tonnen CO2 reichen. «Das entspricht rund 1600 Jahren der norwegischen CO2-Emissionen auf heutigem Niveau.» Dies wolle man nun den anderen Ländern Europas und vor allem Deutschland zur Verfügung stellen. Eine erste Pipeline durch die Nordsee, die CO2 von Deutschland nach Norwegen bringt, ist geplant.
Dank der Erfahrungen in Norwegen wisse man inzwischen, dass die Technik sicher sei, sagte Habeck. «Es verdampft nicht durch den Boden oder verdirbt vielleicht das Wasser», so der Minister. «Wir wissen jetzt sicher, dass das nicht passieren wird.» Daher wolle man die Technik künftig auch in Deutschland einsetzen, um den CO2-Ausstoß zu senken. «Wir wissen, dass es einige Bereiche in der Industrie gibt, die schwer zu dekarbonisieren sind», sagte Habeck. Etwa die Zementindustrie. Hier können CCS helfen. «Sollen wir weitere 20 Jahren warten und keine Antwort geben? Wir müssen die Technik einsetzen, die verfügbar ist.»

Greentech CO2 Speicherung: Keine CO2-Einlagerung an Land
Das geplante Gesetz soll ersten Eckpunkten zufolge vorerst nur die Einlagerung von CO2 unter dem Meeresgrund erlauben. Eine Speicherung an Land, zum Beispiel in ehemaligen Gas- und Erdöllagerstätten, soll vorerst ausgeschlossen bleiben. Zum Einsatz kommen soll das Verfahren in Branchen, die nach aktuellem Stand nur schwer oder gar nicht klimaneutral werden könnten.
Doch die sogenannte CCS-Technik soll auch für die Energieproduktion in Gaskraftwerken erlaubt werden, was Umweltschützer stark kritisieren. Das gefährde den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, warnen sie. Als problematisch sieht das Umweltbundesamt zudem den enormen zusätzlichen Energieaufwand für das Abscheiden und Einlagern des CO2.