Gemäß einer neuen Studie des Entsorgungsverband (BDE) ist der Export von deutschem Plastikmüll nach Asien im vergangenen Jahr deutlich angestiegen.

Laut BDE-Angaben wurden 2023 etwa 158.000 Tonnen Kunststoffabfälle aus der Bundesrepublik nach Asien verschifft, was einem Anstieg von etwa 51.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Bereits im Jahr 2022 war ein Anstieg der Exporte verzeichnet worden, damals jedoch nur um sechs Prozent. Zielorte für diese Ausfuhren sind Länder wie Malaysia, Indonesien und Vietnam.

Plastik Verbot Umwelt Taiwan/ Foto: Unsplash, Hermes Rivera
Plastik-Müll Umweltverschmutzung. Foto: Unsplash, Hermes Rivera

Trotz dieser Zunahme machen die Exporte nach Asien nur einen geringen Anteil der insgesamt mehr als sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfälle aus, die jährlich in Deutschland verwertet werden. Diese Exporte werden nicht als Müll betrachtet, sondern als Rohstoffe, die in anderen Ländern beispielsweise zu Textilien, Straßenpollern oder Bänken weiterverarbeitet werden.

Die Entsorgungswirtschaft sieht einen gewissen Umfang solcher Exporte als Teil des regulären Geschäfts in einer globalisierten Welt. Sie argumentiert, dass dadurch der Bedarf an solchen Rohstoffen in anderen Teilen der Welt gedeckt werden kann und bei ordnungsgemäßer Verwendung ein Mehrwert für die Wirtschaft entsteht.

Problemstellung Plastikmüll-Exporte:

  1. Umweltbelastung: Der Transport von Plastikmüll über weite Strecken birgt ein erhebliches Umweltrisiko, insbesondere in Bezug auf den CO2-Ausstoß durch den Transport sowie das potenzielle Risiko von Verschmutzungen während des Transports.
  2. Mangelnde Kontrolle: In einigen Fällen können die Exporte von Plastikmüll nach Asien dazu führen, dass der Müll nicht ordnungsgemäß behandelt oder recycelt wird. Dies kann zu Umweltverschmutzung führen, insbesondere wenn der Müll in illegalen Mülldeponien landet oder nicht fachgerecht recycelt wird.
  3. Gesundheitsrisiken: Die unsachgemäße Entsorgung von Plastikmüll kann Gesundheitsrisiken für die Menschen in den Zielländern mit sich bringen, insbesondere für diejenigen, die in der Nähe von Mülldeponien leben oder mit der Hand Sortier- und Recyclingarbeiten durchführen.
  4. Abhängigkeit von externen Märkten: Die Auslagerung von Plastikmüll-Recyclingaktivitäten in andere Länder kann dazu führen, dass Deutschland und andere Exportländer von externen Märkten abhängig werden, um ihren Müll zu entsorgen. Dies kann die langfristige Nachhaltigkeit der Abfallbewirtschaftung gefährden.

Insgesamt besteht das Problem darin, dass der Export von Plastikmüll nach Asien oft keine nachhaltige Lösung für das Müllmanagement darstellt und stattdessen die Probleme der Überproduktion und des unzureichenden Recyclingmanagements in den Exportländern verschärft.


Quellen: