Wisst ihr, was mit einem stillgelegten Bergwerk passieren kann? Es kann zu etwas ziemlich Coolem werden – wie einem riesigen Energiespeicher.

In Finnland, etwa 450 Kilometer nördlich von Helsinki, gibt es ein Bergwerk namens Pyhäsalmi. Vor zwei Jahren wurde dort noch Zink und Kupfer abgebaut. Das Besondere daran? Es ist eines der tiefsten Bergwerke in Europa.

Und diese beherbergt die tiefstgelegene Sauna der Welt, ganze 1.440 Meter unter der Oberfläche. Doch jetzt wird die Story noch aufregender: Ein schottisches Unternehmen namens Gravitricity macht daraus einen gigantischen Energiespeicher.

Hier ist, wie es funktioniert: Sie bauen einen 530 Meter tiefen Nebenschacht um, um ihn in einen unterirdischen Schwerkraftspeicher (Underground Gravity Energy Storage, Uges) zu verwandeln. Das bedeutet, dass sie elektrische Energie in Form von potenzieller Energie speichern. Wie machen sie das?

Nun, das Gravistore-System besteht aus einem riesigen Gewicht, das von Elektromotoren nach oben gezogen wird, wenn mehr Strom produziert wird als benötigt wird. Wenn hingegen Strom benötigt wird, lassen sie das Gewicht in den Schacht herunter. Und das Beste daran? Die Motoren fungieren dann als Generatoren, die Strom erzeugen!

Und wisst ihr, was wirklich cool ist? Ein Gravistore kann in weniger als einer Sekunde von Null auf Hundert gehen! Und je nachdem, wie schnell sie das Gewicht herunterlassen, können sie entscheiden, wie viel Strom sie auf einmal abgeben möchten. Schnell bedeutet viel Strom sofort, während langsam bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum Strom abgeben können.

Aber das ist noch nicht alles: Ein Schwerkraftspeicher hat noch weitere Vorteile. Es gibt keinen Energieverlust während der Speicherung, und Gravitricity sagt sogar, dass ihr System über 50 Jahre lang ohne Kapazitätsverluste betrieben werden kann! Ein Gravistore kann bis zu 20 Megawattstunden speichern – das ist eine Menge Energie!

Laut einer Studie des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) könnten weltweit viele Bergwerksschächte in solche Energiespeicher umgebaut werden, vor allem in Ländern wie China, Indien, Russland und den USA.

Die Investitionskosten sind vergleichsweise gering und könnten zwischen 1 und 10 US-Dollar pro Kilowattstunde liegen – viel weniger als bei herkömmlichen Akkus!

Gravitricity hat sogar eine Partnerschaft mit einem Schweizer Elektrotechnikkonzern namens ABB vereinbart, um noch mehr dieser coolen Energiespeicher zu bauen.

Wer hätte gedacht, dass ein altes Bergwerk so nützlich sein kann? Es ist wirklich erstaunlich, was wir mit ein wenig Kreativität und Technologie erreichen können!


Quellen:

  1. Independent – Artikel über die Umnutzung des Bergwerks
  2. Gravitricity – Offizielle Website des Unternehmens
  3. International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) – Studie über Uges
  4. ABB – Offizielle Website des Elektrotechnikkonzerns
  5. https://www.theengineer.co.uk/content/news/abb-and-gravitricity-to-collaborate-on-energy-storage