Nach der Fertigstellung soll es sich dem Betreiber zufolge um die erste Anlage in der Region handeln, die Wasserstoff für den «breiten Markt» verfügbar macht. Zu der Veranstaltung wird laut Ankündigung der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) erwartet.
Nach Einschätzung des Niedersächsischen Wasserstoff-Netzwerks (NWN), einem Beratungsunternehmen des Landes, ist noch unklar, welches Unternehmen in der Region zuerst Wasserstoff für den «breiten Markt» anbieten wird. Das NWN weist auch auf eine 14-Megawatt-Anlage des Energiekonzerns RWE in Lingen hin.
Ein RWE-Sprecher sagte auf Anfrage, die Anlage werde schon in Betrieb genommen, in den nächsten Wochen werde der Vorgang abgeschlossen. Geplant sei, den Markt anschließend über eine Tankstelle mit Wasserstoff zu beliefern.
Tankstellen mit Wasserstoff zu beliefern
Elektrolysekapazität von zehn Megawatt
Die Anlage in Brake soll über eine Elektrolysekapazität von zehn Megawatt verfügen. Die Kosten der Anlage gab Lhyfe nicht bekannt. In Niedersachsen sind laut NWN Elektrolyseure schon im Betrieb – unter anderem in Werlte, Cuxhaven und Salzgitter. Die Ampel-Regierung hat im Koalitionsvertrag das Ziel formuliert, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von rund zehn Gigawatt (10.000 Megawatt) zu erreichen.
Nach Angaben des NWN gibt es in Niedersachsen mehr als 80 Wasserstoffprojekte, darunter mehrere Großvorhaben. Das NWN schreibt dem Bundesland eine mögliche Vorreiterrolle zu. Über die Häfen können Wasserstoff und seine Derivate wie Ammoniak und Methanol nach Niedersachsen importiert werden, erneuerbare Energien sind vorhanden und der Wasserstoff kann in unterirdischen Hohlräumen («Kavernen») gespeichert werden.
Die Fläche, auf der die Anlage in Brake entsteht, gehört der landeseigenen Hafenbetriebsgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts). Den Zuschlag für das Gelände im Hafenbereich erhielt Lhyfe nach einem europaweiten Vergabeverfahren, wie NPorts mitteilte. Von der Ansiedlung erhofft sich NPorts eine wirtschaftliche Stärkung des Binnenhafens.