Greentech.LIVE Konferenz Lukas Langer Stadt Land Klima
Greentech.LIVE Konferenz Lukas Langer Stadt Land Klima

Kommunen anhand tatsächlich umgesetzter Klimaschutzmaßnahmen ranken – das will Stadt.Land.Klima! mit ihrem neuen Projekt ermöglichen. Dafür entwickeln sie ein zugängliches Online-Tool.

Neues Projekt Stadt.Land.Klima! bewertet Kommunen

Bei Klimaschutz auf lokaler Ebene ist manchmal nicht transparent ersichtlich, welche Maßnahmen wirklich umgesetzt werden, und welche lediglich auf dem Papier existieren.

Ein neues bewegungsübergreifendes Projekt, bei dem unter anderem einige for Future Gruppen beteiligt sind, soll das nun vereinfachen.

Bewertung von Kommunen über Maßnahmenkatalog

Das Projekt nennt sich Stadt.Land.Klima! und soll eine Bewertung von Kommunen anhand eines einheitlichen Maßnahmenkatalogs bieten.

„Wir schauen, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt wurden und was eine Kommune noch machen muss von den Sachen, die sie selbst entscheiden kann,“ sagt Lukas Langer.

Tool für Transparenz und Zugänglichkeit

Das Tool solle planweise möglichst zugänglich und partizipativ sein.

„Wir möchten, dass es möglichst transparent ist, und wir nicht auf eine Kollaboration mit der Stadt angewiesen sind,“ merkt Langer an.

Gestartet wurde Stadt.Land.Klima! im Oktober 2022, ein Jahr später sollte die Pilotphase starten. Der geplante Launch ist auf Januar 2024 angelegt.

Hinter dem ganzen stecken mehrere Teams, wie ein Development Team für die Software und das Portal, ein Maßnahmenteam für die Erarbeitung des Katalogs und die lokal tätigen Teams.

Greentech.LIVE Konferenz Lukas Langer Stadt Land Klima
Greentech.LIVE Konferenz Lukas Langer Stadt Land Klima

Maßnahmenkatalog zur Überprüfung der Klimapolitik

„Wir erhoffen uns viele verschiedene Win Conditions. Ein Punkt ist natürlich, dass wir Druck aufbauen, damit wir Sichtbarkeit schaffen. Wir zeigen, was nicht passiert, welche wichtigen Maßnahmen fehlen. Durch den festen Maßnahmen Katalog hat man eine Art To-Do Liste,“ führt Langer aus.

Bei dem Katalog wurden aus den zunächst 100 kommunalen Maßnahmen die 30 wichtigsten für die Pilotphase ausgewählt. Als Quellen wurden Fachexperten sowie eine Studie des Umweltbundesamts zu Klimaschutzpotentialen herangezogen.

„Wir haben das aufgeteilt in die klassischen Sektoren: Energie, Gebäude, Wärme, Industrie und Wirtschaft, Landwirtschaft und Verkehr. Ein besonderer Sektor ist das Thema Klimaschutz und Verwaltung. Die schafft die Rahmenbedingung, dass in der Kommune etwas passieren kann.“

Greentech Live Konferenz Stadt Land Klima Ranking Massnahmen
Greentech Live Konferenz: Screenshot der Projektseite Stadt Land Klima Ranking 

Lokalteams setzen auf öffentlich auffindbare Informationen der Kommunen

Generell setze man bei der Bewertung auf öffentlich auffindbare Informationen, damit die Überprüfung der Maßnahmen auch von unerfahreneren Lokalteams durchgeführt werden könne.

„Man möchte sich natürlich nicht darauf verlassen, welche Informationen die Stadt selbst über sich herausgibt, aber bei manchen Sachen ist es sehr klar. Bei einer Förderung für Balkonsolar zum Beispiel würde man auf der Webseite der Stadt schauen, ob es eine Möglichkeit zum Beantragen gibt und wenn es nicht auffindbar ist, gibt es keine Punkte für die Maßnahme. Solche Förderungen leben ja auch davon, dass Leute sie finden und nutzen,“ erklärt Langer.

Stadt.Land.Klima! planmäßig als Standardtool der Zukunft

Wie die for Future Bewegungen ist Stadt.Land.Klima! ein ehrenamtliches Projekt. International gehen wolle man derzeit nicht.

„Aktuell ist es für Deutschland ausgelegt, aber der Gedanke, international zu gehen schwebt schon irgendwo rum. In naher Zukunft sehe ich das aber nicht, die Perspektive ist eher, dass es ist Deutschland zum Standardtool wird.“