Greentech LIVE Conference Andres Mitnik Strong by Form
Greentech LIVE Conference Andres Mitnik Strong by Form

Welches Material könnte nachhaltiger sein als Holz? Das Greentech-Startup Strong by Form will Holz auf innovative Weise nutzen mit ihrem Woodflow Material aus Holzfasern.

Vielseitigkeit von Holz für grüne Bauindustrie

Der Bausektor ist eine der schmutzigsten Industrien weltweit, unter anderem aufgrund der verwendeten Materialien. Aus diesem Grund wird zunehmend auf Materialien wie Holz gesetzt. Auf der Greentech.LIVE Konferenz 2023 (Fall Edition)  spricht Andrés Mitnik von Strong by Form dazu, dass die momentanen Bauweisen allerdings die Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit von Holz.

Damit Bauen mit Holz tatsächlich nachhaltig werde, müsse sich einiges ändern.

„Damit Holz zum Game Changer wird, müssen wir Verhältnisse schaffen, die nachhaltiger sind“, sagt Andrés Mitnik von Strong by Form bei der Greentech.LIVE Konferenz 2023 Fall

„Damit Holz zum Game Changer wird, müssen wir Verhältnisse schaffen, die nachhaltiger sind. Wir müssen die Nutzung der Forst-Ressourcen optimieren und die Masse, die es für die Strukturelle Performance benötigt minimieren.“

Strong by Form macht sich natürliche Intelligenz von Holz in Woodflow zu Nutze

Darüber hinaus geht Strong by Form bei der Nutzung von Holz einen Schritt weiter. Man wolle nicht warten, bis ein Baum in der richtigen Form gewachsen sei. Stattdessen entwickelt Strong by Form ein Material namens Woodflow. Hierbei machen sie sich die natürliche Intelligenz von Holz zu Nutze.

„Wir kombinieren Material Science mit State-of-the-art digitaler Optimierung und Fertigungstechniken, um eine Form und Faserarchitektur zu kreieren, die Perfomance maximiert, während der Materialkonsum minimiert wird,“ erläutert Mitnik.

Das Material sei laut Mitnik stark genug, um andere Materialien wie Beton, Stahl und Aluminium zu ersetzen.

Greentech LIVE Conference Andres Mitnik Strong by Form
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Woodflow könne auch für Automobil-Industrie geeignet sein

„Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass die Technologie ein Level erreicht hat, wo kein Trade-off zwischen Nachhaltigkeit und Profit nötig ist,“ fährt er fort.

Woodflow könne sich beim Nachhaltigkeitsaspekt durchaus sehen lassen.

„Für jedes Prozent an Platten, die wir am Markt ersetzen, werden wir 0,5 Gigatonnen an CO2 Emissionen pro Jahr einsparen.“

In ihrem Produkt Portfolio sehen sie zudem weitere Anwendungsfälle neben Fassaden. Zum Beispiel ist angedacht, sich in der Automobil Branche auszuprobieren. Ein NDA mit BMW gäbe es bereits.

Zusammenarbeit von Strong by Form und der Deutschen Bahn

Ein weiterer prominenter Kunde ist die Deutsche Bahn. Mit der DB wird Strong by Form zusammenarbeiten, um holzbasierte Unterstände für die Bahnhöfe zu bauen.

Zunächst arbeiten sie während der weiteren Produktentwicklung mit dem Fraunhofer zusammen, um die Entwicklung, das Testing und Prototyping zu finalisieren.

„Zusammen mit unseren Network Partnern und Investoren, erwarten wir, dass wir in 10 Jahren über eine Billionen Dollar in Sales erreichen werden,“ eröffnet Mitnik die Vision der Firma.

Derzeitiger Marktfokus liege dabei auf Europa, weil hier bereits viel mit Holz gearbeitet werde.

Greentech LIVE Conference Andres Mitnik Strong by Form
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Wettbewerb mit Formplastik aufgrund von Preis derzeit noch schwierig

Trotz Ambitionen gebe es momentan noch Schwierigkeiten im Wettbewerb mit konventionelleren Materialien, speziell mit Plastik.

„Die Konkurrenz mit Formplastik ist kompliziert, weil das sehr billig ist. Kostenreduktion und Skalierung können einem beim Wettbewerb Steine in den Weg legen,“ gibt Mitnik zu. „Wir rechnen damit, dass der Preis sich reduziert, sobald die Technologie weiter fortgeschritten ist.

In den nächsten drei bis fünf Jahren können wir unserer Ansicht nach eine Alternative anbieten, mit einem Preis, der dem von Plastik nahekommt.“