Deutschlands größter Energiekonzern E.ON dringt auch unter neuer Führung weiter auf einen Erhalt der Kernenergie. «Ich sehe nicht, wie Deutschland kurzfristig auf die Kernenergie verzichten könnte, wenn Stromversorgung und Klimaschutz bezahlbar bleiben sollen», sagte der neue Vorstandschef Johannes Teyssen bei seinem ersten öffentlichen Auftritt auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Essen.
Teyssen hatte das E.ON-Ruder am Wochenende von seinem Vorgänger Wulf Bernotat übernommen.
Teyssen betonte, Kernenergie und erneuerbare Energien seien «keine Gegner, sondern zwei tragfähige, einander stützende Brückenpfeiler auf dem Weg in eine bessere Energiezukunft». Der wichtigste Grundsatz einer zukunftstauglichen Energiepolitik sei für ihn die Nutzung aller Optionen: «Wir sollten auf keine Energietechnologie leichtfertig verzichten, solange wir nicht ganz sicher sind, dass wir sie nicht mehr brauchen. Das gilt auch für die Kohle und ebenso für die Kernenergie.»
Vor diesem Hintergrund verteidigte Teyssen auch den umstrittenen Neubau des Kohlekraftwerks in Datteln. Dessen Fertigstellung steht wegen fehlerhafter Bauplanung derzeit auf der Kippe. Das neue Kraftwerk vermeide gegenüber Altanlagen den Ausstoß von 1,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid, diene zur Hälfte der öffentlichen Bahnstromversorgung und versorge 100 000 Haushalte im Ruhrgebiet mit Fernwärme. «Wer hier ein Symbol für den Kampf gegen die Kohleverstromung setzen will, hat das Projekt nicht verstanden», kritisierte Teyssen.
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