Mit der „Hydrogen Factory“ stärkt Toyota Motor Europe (TME) seine europaweiten Aktivitäten rund um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik: Die neue Abteilung soll eine Kommerzialisierung von Wasserstofftechnologie und -systemen ganzheitlich vorantreiben – von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zu Vertrieb und Kundendienst.

Neben dem Ausbau der Produktion von Brennstoffzellensystemen ist die Hydrogen Factory auch für Partnerschaften zuständig.

Greentech Toyota Wasserstoff Auto Kenshiki Forum 2023 H2
Greentech Toyota Wasserstoff Auto Kenshiki Forum 2023 H2

Greentech Toyota will 2040 CO₂-Neutralität erreichen

In Europa will Toyota bereits 2040 CO₂-Neutralität erreichen und damit zehn Jahre früher als weltweit vorgesehen. Wasserstoffbasierte Brennstoffzellensysteme spielen dabei eine entscheidende Rolle: Bis zum Jahr 2030 wird Europa zu einem der weltweit größten Märkte für diese Technik.

Neben immer mehr Mobilitätslösungen und Anwendungsbereichen fördern steigende Investitionen und regulatorische Maßnahmen die Entwicklung und das Marktwachstum in der Region: Im Rahmen des Green Deal der Europäischen Kommission werden bis 2027 beispielsweise 45 Milliarden Euro investiert.

Der EU-Verkehrsinfrastrukturfonds stellt zudem 284 Millionen Euro und damit etwa ein Drittel seines Budgets für die Installation von Wasserstofftankstellen bereit.

Bis 2030 mindestens 42 % des von der europäischen Industrie verwendeten Wasserstoffs aus nachhaltigen Quellen stammen

Gemäß der Richtlinie über erneuerbare Energien (REDIII) müssen darüber hinaus bis zum Jahr 2030 mindestens 42 Prozent des von der europäischen Industrie verwendeten Wasserstoffs aus nachhaltigen Quellen stammen. In Kombination mit dem Ziel, dass Wasserstofftankstellen entlang transeuropäischer Verkehrsnetze (TEN-T) und damit den wichtigsten Verkehrsachsen im Abstand von 200 Kilometern entstehen, verwandelt sich Europa in ein globales Zentrum der Wasserstofftechnologie.

„Europa zeigt langfristiges Vertrauen in Wasserstoff – genauso wie wir. Wir werden die Entwicklung von Brennstoffzellen-Pkw und anderen leichten Nutzfahrzeugen fortsetzen. Gleichzeitig haben wir unseren Fokus auf den Schwerlastverkehr ausgeweitet, um den Ausbau einer tragfähigen Wasserstoffinfrastruktur zu unterstützen“, erklärt Thiebault Paquet, der als Vice President bei TME das Brennstoffzellengeschäft leitet.

„Wir wollen uns weiterentwickeln und durch Tests in unserem eigenen Netzwerk und mit ähnlich denkenden Partnern lernen.“

Elektromobilitaet Wasserstoff Brennstoffzellenauto Toyota Mirai
Elektromobilitaet Wasserstoff Brennstoffzellenauto Toyota Mirai

Greentech Toyota: Immer mehr Mobilitäts-Anwendungen

Der Toyota Mirai rollte 2015 als erste in Serie produzierte, wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenlimousine auf den Markt. Die zweite Modellgeneration debütierte 2020. Mit der zu Jahresbeginn erfolgten Ausweitung der Antriebstechnik auf den neuen Toyota Crown in Japan bekräftigte das Unternehmen sein Engagement für wasserstoffbetriebene Pkw.

Der wasserstoffbasierte Brennstoffzellenantrieb ermöglicht vergleichsweise große Reichweiten, kommt dabei aber ohne CO2– und Schadstoffemissionen aus. Auch der Tankvorgang dauert nur unwesentlich länger als der von konventionell angetriebenen Fahrzeugen.

Aus diesem Grund weitet Toyota seine Forschung in Bezug auf leichte Brennstoffzellenfahrzeuge weiter aus: Zu Jahresbeginn wurde beispielsweise ein wasserstoffbetriebener Prototyp auf Basis des Pick-ups Hilux vorgestellt. Das von Toyota geleitete Konsortium in Großbritannien zeigt, wie die Brennstoffzelle in einen Pick-up eingebaut werden kann. Dank des geringen Gewichts von Wasserstoff können für leichtere Brennstoffzellenfahrzeuge im Vergleich zu anderen emissionsfreien Alternativen höhere Nutz- und Anhängelasten erreicht werden.

Greentech Mobility: Wasserstoffbetriebene Lkw des französischen Herstellers Hyliko und der niederländischen VDL Groep

Toyota integriert seine Brennstoffzellentechnologie auch in schwere Lkw: Das Unternehmen ist mit wasserstoffbetriebenen Lkw des französischen Herstellers Hyliko und der niederländischen VDL Groep unlängst in den strategischen Lkw-Markt in Europa eingestiegen. Die schweren Nutzfahrzeuge nutzt Toyota unter anderem für die Dekarbonisierung seiner eigenen Logistik.

Darüber hinaus baut das Unternehmen seine Partnerschaft mit Corvus in Norwegen aus, um die Antriebstechnologie auch verstärkt in der Schifffahrt einzusetzen. Das für umweltfreundliche Mobilitätslösungen bekannte französische Unternehmen GCK macht mit den Toyota Brennstoffzellenmodulen aus alten Diesel- nun emissionsfreie wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenbusse.

Wasserstoff Auto: Brennstoffzelle der nächsten Generation

Aufbauend auf seiner umfassenden Erfahrung, entwickelt Toyota bereits die nächste Generation wasserstoffbasierter Brennstoffzellensysteme: Die voraussichtlich 2026 auf den Markt kommende Technik wird eine höhere Leistungsdichte haben. Während die Reichweite höchstwahrscheinlich um 20 Prozent steigt, werden die Kosten dank technischer Fortschritte und höherer Produktionsmengen um mehr als ein Drittel sinken.

Daneben forscht das Unternehmen auch an skalierbaren Brennstoffzellen-Stacks mit unterschiedlicher Leistung und komplexer geformtem Wasserstofftanks, die mit Fahrzeugen unterschiedlicher Größe kompatibel sind.