Stellantis-Chef Carlos Tavares schließt eine Kehrtwende bei der E-Mobilität nicht mehr aus und bereitet das Unternehmen auf verschiedene Worst-Case-Szenarien vor.
„Im kommenden Jahr finden zwei wichtige Wahlen statt, im Juni die Wahl zum Europaparlament und im November die Wahlen in den USA. Es könnte sein, dass die Politik dann eine andere sein wird“, sagte er der Automobilwoche am Rande einer Veranstaltung in Turin.
„Wir müssen womöglich unsere Strategie ändern, wenn die öffentliche Meinung in Richtung weniger EVs tendieren sollte“, sagte der Chef des 14-Marken-Konzerns.
Welche Konsequenzen eine Umkehr in der CO2-Regulierung in Europa oder in den USA für Stellantis hätte, ließ er offen. „Es gehört zu meinen Aufgaben, das Unternehmen auf neue Rahmenbedingungen vorzubereiten. Wir haben Pläne dafür in der Tasche.“
In der EU dürfen ab 2035 neu zugelassene Pkw kein CO2 mehr ausstoßen. In den USA will Präsident Joe Biden erreichen, dass 2030 mindestens 50 Prozent aller verkauften Neuwagen rein elektrisch sind.
Wird Verbrenner-Aus nach hinten verschoben?
Die Autobranche hat sich mit Milliardeninvestitionen vorbereitet. In Großbritannien hatte Premier Rishi Sunak im September zahlreiche Umweltrichtlinien gelockert und das Verbrenner-Aus nach hinten verschoben. Ex-US-Präsident Donald Trump, der im November vermutlich gegen Biden antritt, hatte ihn dafür gelobt und als „smart“ bezeichnet.