Im Namen der heimischen Kultur und zum Schutz der Landwirtschaft erlässt das Parlament in Italien ein Gesetz gegen Produktion, Verkauf und Import von Laborfleisch – aka In-Vitro-Fleisch.
Doch das liesse sich nicht halten, wenn die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit den Verkauf gestattet.
Im Labor hergestellte Fleisch- oder Fischprodukte könnten einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensmittelherstellung der Zukunft leisten. Voraussetzungen dafür wären eine ressourcenschonende Produktion und eine transparente Kennzeichnung.
Fleisch, das im Labor aus Zellkulturen gezüchtet wird, ist keine Science-Fiction mehr. Seit Ende 2020 verkauft der amerikanische Hersteller Eat Just in Singapur Hühnerfleisch, das im Labor aus Zellkulturen gewachsen ist, nachdem er dort eine Zulassung für den Verkauf in Restaurants erhalten hatte. Um Kosten zu senken, wird das reine Laborfleisch mit Pflanzenproteinen „gestreckt“. Das Verhältnis zwischen tierischen und pflanzlichen Proteinen bleibt Geheimnis des Herstellers.
Auch beim Fisch gibt es erste Bestrebungen, um nicht nur dem Tierleid, sondern langfristig auch der Überfischung der Meere etwas entgegenzusetzen.
Greentech Food: So wird Laborfleisch hergestellt
Laborfleisch (In-Vitro-Fleisch) wird mittels „Tissue Engineering“ hergestellt:
- Hierbei wird einem Tier zunächst Muskelgewebe entnommen.
- Aus diesem Gewebe werden Stammzellen gewonnen und
- mit einem Nährmedium, das für optimale Bedingungen sorgt, in einem Behälter (Bioreaktor) vermehrt.
- Dabei durchlaufen die Zellen verschiedene Stadien und entwickeln Muskeln. Über ein Trägergerüst, meist aus tierischem Kollagen, wachsen die Zellen zu einer größeren Masse zusammen.