
Die Stadt Stuttgart will wirksame kommunale Klimakommunikation betreiben und die Lücke zwischen Wissen und Handeln schließen. Die Kampagne #jetztklimachen soll für Sichtbarkeit sorgen.
Gemeinsam mit Klimaschutz in die Zukunft gehen
„In der Gemeinschaft ist es viel leichter, etwas zu erreichen. Man fühlt sich selbstsicher, entwickelt mehr Power.“ Das sagt Nadja Widmann von der Baden-Württemberger Landeshauptstadt, als sie von der Klimakommunikation Stuttgarts spricht.
„Bei uns als Stadt ist wichtig, Lösungen aufzuzeigen und wirklich positiv zu kommunizieren, und zum Handeln anzuregen.“
Die positive Kommunikation soll verhindern, dass die Bürger*innen in eine erlernte Hilfslosigkeit rutschen und das Gefühl bekommen, nichts ändern zu können. Es komme auf Sensibilisierung, Aktivierung und Motivation an.
Stadt Stuttgart setzt auf Zielgruppenspezifische Klimakommunikation
Um alle richtig abzuholen, muss zielgruppenspezifisch kommuniziert werden, so Widmann. Stuttgart hat daher unterschiedliche Newsletter zu Gebäude, Mobilität und Klima.
Will man alle zum Handeln bewegen, können dadurch die Themen in den Fokus gerrückt werden, die am ehesten ansprechen.
Beispiel Gebäudemodernisierung: 90 Prozent der Abonennt*innen des Newsletters dieser Kategorie sind Gebäudebesitzende. Damit möglichst viele ihre Gebäude modernisieren, wird über über Themen wie Sparen und Unabhängigkeit gesprochen. Das Klima wird als netter Nebeneffekt miterwähnt.
Klimakommunikation auf vielen Wegen möglich
Wieso das so wichtig ist, erklärt Widmann wie folgt: „Es ist auch eine Art vertriebliches Thema. Zum Beispiel gibt es Quoten bei der Sanierung, die erfüllt werden müssen. Dafür brauche ich die Immobilienbesitzenden in Stuttgart. Die kriege ich nicht nur durch die Klimathemen dazu, sondern auch durch anderes. Trotzdem ist die Überzeugung dieser Person, auf Fördermittel der Stadt aufmerksam zu machen, den Prozess zu begleiten, trotzdem Klimakommunikation – obwohl der Begriff Klima nicht unbedingt fallen muss.“

Kampagne #jetztklimachen sorgt für Sichtbarkeit im Stuttgarter Raum
Natürlich verfolgt die Stadt zudem Projekte, bei denen Klima mit im Namen steht. In ihrer Kampagne #jetztklimachen sorgen sie beispielsweise mit über 50 Partnerschaften für Sichtbarkeit im öffentlichen Raum.
Da die Partner, wie die SSB, BW Bank, Hochschule der Medien oder die Staatsgalerie die Kampagne mitbewerben, kann eine größere Reichweite generiert und mehr Personen angesprochen werden.

Stadt Stuttgart fördert Klimaengagement der Zivilgesellschaft
Darüber hinaus fördert Stuttgart verschiedene Projekte und verlieh im September 2023 einen #klimamachen-Preis, um besonderes Klimaengagement der Zivilgesellschaft und Innovationen zu würdigen.
Gerade die einzelnen Stuttgarter*innen wolle man schließlich erreichen, und sie zum Handeln ermuntern. Das zeigte auch der Bürgerrat Klima, an dem 61 zufällig ausgewählte Stuttgarter*innen zwischen 16 und 73 zwischen März und Juni 2023 zusammenkamen.
Die Teilnehmenden setzten sich in diesem Rahmen mit Themen wie Wärme und Mobilität auseinander und beschlossen eine Liste an Empfehlungen an den Gemeinderat, die nun auf Umsetzbarkeit geprüft wird.
Stuttgart will in die Zukunft kommunizieren
Viele weitere Projekte, sagt Widmann, sind in Planung, darunter ein neues Videoprojekt und die Unterstützung von Mehrweg in der Gastronomie. Die Klimakommunikation spiele weiterhin eine wichtige Rolle für die Stadt.
„Wir versuchen als Stadt in die Zukunft zu kommunizieren. Man kann nur eine gewisse Kraft entfalten, wenn man sich zusammentut. Es wird niemand allein die Klimakriese lösen, alle müssen anpacken.“