Die Klimakrise ist kein Spaß, aber den Leuten die Bedeutung von Klimaschutz näherzubringen, kann einer sein. Games BW bringt den Menschen das Thema spielerisch näher.
Mindeststandards an Nachhaltigkeit für grünes MfG Label
Nachhaltigkeit kommt langsam, aber sicher in jeder Branche an. Deswegen hat die Medien- und Filmgewerkschaft Baden-Württemberg, kurz MfG, das Thema bereits seit längerer Zeit mit im Repertoire. Die Fördereinrichtung des Landes für Film-, Kultur und Kreativwirtschaft schreibt beispielsweise nachhaltige Standards vor, die Kreative erfüllen müssen, um eine Förderung zu erhalten.
„Es gibt eine Checkliste, an der man überprüft, ob die Mindeststandards eingehalten sind. Man wird also zertifiziert, und bekommt ein Label,“ erklärt Ulrich Winchenbach bei der Greentech.LIVE Konferenz im Impact Hub Stuttgart.
Zuschauende können am Ende des Abspanns der jeweiligen Produktion das Green Motion Label sehen, und dadurch sichergehen, dass das Medium umweltfreundlicher entstanden ist.
Games gewinnen an Relevanz
Die MfG kümmert sich dabei nicht nur um Filmproduktionen, sondern ist mit der MfG Kreativ in Bereichen wie Musik und Games aktiv. Speziell fördert die Games BW Games-Produktionen und unterstützt Klimaschutz in der Games Branche.
Das umfasst die Entwicklung mit Green Coding, nachhaltiger Hardware und Rechenzentren sowie Innovationen aus der Branche und Klimaschutz als Content. Zwar ist das Budget der Gamesförderung aktuell kleiner als das der Filmförderung, man stehe allerdings hier auch relativ am Anfang.
„Games sind sicherlich ein Zukunftsthema,“ sagte Winchenbach.

MfG mit eigenem Stand auf der Gamescon 2023 in Köln
Erkennen lässt sich dieser Punkt an der jährlichen Gamescon in Köln. 2023 zählte das Event rund 320.000 Besucher*innnen. Die MfG war mit drei Projekten aus Baden-Württemberg mit einem eigenen Stand vertreten. Die am Stand präsentieren Spiele zeigten alle einen gamefizierten Ansatz an den Klimwandel.
So kämpft man bei der E.V.I.L Climate Quest VR gegen eine korrupte Organisation, die den Planeten ausbeutet, während die App Klima Buddy einem beim Messen des eigenen CO2-Fußabdrucks spielerisch zur Seite steht.

Simulationskapsel Dive+ macht Folgen des Klimawandels spürbar
Besonders spannend ist die Simulationskapsel Dive+, die Besucher*innen der Con ausprobieren konnten. Der Simulator mit VR-Anwendung ist eine immersive Innovation der Hochschule Karlsruhe. Ziel ist es, anstehende Auswirkungen vom Klimawandel greifbarer zu machen.
Empfindungen wie Sonnenstrahlen, Wind und Kälte werden in der Kapsel realitätsnah simuliert. Dadurch lässt sich spürbar skizzieren, wie sich ein Aufenthalt an einem bestimmten Ort mit globaler Erderwärmung von zwei bis drei grad Celsius anfühlen würde.
Was sonst als abstrakt und weit weg erscheint, lässt sich dadurch erleben, und trägt möglicherweise dazu bei, dass uns die Folgen des Klimawandels und die Relevanz eines schnellen Handelns bewusster werden.