
Neben dem Dach gibt es am Haus weitere Flächen, die sich für Solar gut eignen. Anbieter Priwatt
stellt Balkonmodule-Komplettsets zusammen und vertreiben diese. Das Beste daran: mit einem einfachen Stecker lassen sich die PV-Anlagen ganz leicht an das Stromnetz anschließen.

Greentech für alle: Mini-Photovoltaik für dein Balkongeländer
Günstige Energie steht bei fast allen mittlerweile auf der Liste. Nachhaltige Varianten wie Solar ebenso. Das 2020 gegründete Startup Priwatt will Beides miteinander vereinen.
Wie sie das tun? In Form eines „Balkonkraftwerks.“ Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Photovoltaik-Anlage, die am Balkongeländer fixiert und über eine ganz normale Steckdose angeschlossen werden kann. Die Solaranlage besteht zumeist aus ein bis zwei Solarmodulen samt Wechselrichter, der den Solarstrom in den Hausstrom einspeist.
Mittlerweile gibt es von den Anlagen verschiedenen Generationen, die beispielsweise mit PERC- oder TOPCon-Technologien funktionieren.

Weiterentwicklung durch steckerfähige Solaranlagen
Der Impuls käme vor allem daher, den Solarausbau zu erleichtern.
„Schaut man sich den Solarausbau der Bundesregierung 2030 an, kommt man zu dem Schluss, dass bis dahin eine Lücke von ungefähr 65 Gigawatt entsteht, da die Babyboomer den Arbeitsmarkt im Installationsbereich verlassen,“ so Mitgründer Kay Theuer. „Deswegen brauchen wir steckerfähige Solarlösungen, die Kund*innen selbst installieren können.“
Zudem stellt er fest, dass von Seite der Netzbetreiber her die Hemmungen für solche Lösungen sinken, da auch die Politik Balkonkraftwerken offener gegenüber stünde.
Mietermarkt hinkt wegen mehr Hürden für Balkonmodule hinterher
Allerdings ist das Konzept bisher nicht in allen Bereichen gut umsetzbar. Während der Eigenheim-Markt für Priwatt blüht, ist das ganze beim Mietermarkt verzögert. Der Grund dafür sind die Hürden für Mieter*innen.
„Mieter*innen sind sehr eingeschränkt in der Fläche und müssen den Vermieter noch um Erlaubnis fragen,“ führt Theuer aus. „Die Politik sollte hier den Weg freimachen, damit es möglich wird, Mieter*innen selber das Thema in die Hand zu geben.“
In dem Bereich tue sich allerdings gerade Einiges. Theuer setzt daher auf eine „Energiewende für alle 2.0,“ die alles von Messungen, Regelungen, Verstehen und Steuerung umfasst.

Priwatt Gründer weist auf Energielücken in Home-Office Thematik hin
Man müsse bei dem Thema außerdem die ESG-Konzepte von Großkonzernen miteinbeziehen, gerade im Hinblick auf die Veränderungen im Arbeitssektor.
„Ich muss immer schmunzeln, wenn ich lese, ein Unternehmen ist bis zu einem bestimmten Jahr CO2 neutral. Ich frage mich immer: wie sieht es denn bei den Mitarbeitenden im Home-Office aus?“ lautet Theuers Hinweis. „Die Lösung hier ist das Balkonsolar. Das CO2 neutrale Home-Office sollte überall dabei sein.“
Seine Vision für die Zukunft ist klar. Die Energieversorgung von morgen liegt in den Händen der Privatperson, und die Balkonmodule sollen genau das ermöglichen.