Wasserstoffzüge bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie zu einer vielversprechenden Alternative zu herkömmlichen dieselbetriebenen Zügen oder elektrisch betriebenen Zügen machen. Entsprechend experimentieren auch die Big-Tech-Player in der ÖPNV-Industrie mit diesen Zügen – allen voran Siemens.
Wasserstoff Zug von Siemens
Nach jahrelangen Vorbereitungen hat ein Wasserstoffzug jetzt die ersten Testfahrten im Allgäu (Bayern) absolviert. Das teilte der Hersteller Siemens Mobility heute mit. Eine zwölfminütige Fahrt mit ausgewählten Gästen von Kaufbeuren nach Buchloe verlief pannenfrei, wie ein Teilnehmer anschließend berichtete.
Der Wasserstoffzug soll ab Mitte 2024 einen dreißig Monate währenden Pilotbetrieb zwischen Augsburg und Füssen sowie Augsburg und Peißenberg aufnehmen. «Von den Ergebnissen dieses Tests wird es abhängen, ob wir den Einsatz von Wasserstoffzügen auf weiteren Strecken in Bayern vorgeben», sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU).
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Ursprünglich hatte die Staatsregierung bereits 2020 Tests mit einem Wasserstoffzug geplant, 2021 gab es dann eine Fahrt mit einem Fahrzeug des französischen Herstellers Alstom. Den Zuschlag für den Pilotbetrieb bekam aber Siemens.

Schneller als Bayern waren Niedersachsen und Hessen, dort fahren Alstom-Wasserstoffzüge bereits im Passagierbetrieb. In Schwaben gibt es noch zahlreiche nicht elektrifizierte Bahnstrecken, Wasserstoffzüge kommen auf diesen Linien als Ersatz für die bisher üblichen Dieselloks in Frage.
«Bis 2040 wollen wir den Dieselbetrieb im bayerischen Schienenpersonennahverkehr beenden», sagte Bernreiter.