Der sog. „El Niño“ ist ein Wetterphänomen, das eigentlich nur im Pazifik auftritt – nun aber auch bei uns in Mitteleuropa mehr und mehr zu spüren ist.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass El Niño auch im Sommer 2023 hier sein Unwesen treiben wird  – machen Experten sind sogar der Meinung, das Wetterphänom könnte das Wetter in der zweiten Jahreshälfte stark beeinflussen.

Die Frage ist: Wie stark wird das Wetterphänomen diesmal tatsächlich und wie belastend werden die Unwetter?

Nun aber erstmal der Reihe nach

El Niño tritt insbesondere auf, wenn die Oberflächentemperaturen im äquatorialen Pazifik ungewöhnlich warm sind. Dieses Ereignis beeinflusst das Klima weltweit und kann erhebliche Auswirkungen auf Wetterbedingungen, Meeresströmungen und Ökosysteme haben.

Normalerweise weht der Passatwind vom Osten zum Westen über den äquatorialen Pazifik und transportiert warmes Oberflächenwasser nach Westen. Dadurch sammelt sich warmes Wasser vor der Küste Indonesiens an.

Bei einem El Niño schwächt sich der Passatwind ab oder dreht sich sogar um, wodurch warmes Oberflächenwasser nach Osten strömt und sich vor der Küste Südamerikas ansammelt.

In vielen Regionen gefürchtetes

Das von vielen Regionen gefürchtete Wetterphänomen El Niño ist wieder da. Die Weltwetterorganisation (WMO) teilte in Genf mit, dass im tropischen Pazifik erstmals seit mehreren Jahren wieder El-Niño-Bedingungen herrschen.

Ein El Niño kann Klima und Wetter in großen Teilen der Welt beeinflussen. Die WMO geht mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das Wetterphänomen die zweite Jahreshälfte bestimmen wird. Wie stark es diesmal ausfällt, lasse sich noch nicht sagen.

Erwärmung der oberen Wasserschichten in den Tropen

Das Wetterphänomen kündigt sich durch eine Erwärmung der oberen Wasserschichten in den Tropen im östlichen Pazifik an. Dort stieg die monatliche Durchschnittstemperatur nach Angaben der WMO von 0,44 Grad unter dem langjährigen Mittel im Februar bis Mitte Juni auf 0,9 Grad über dem Mittel. Die US-Klimabehörde NOAA hatte bereits im Juni einen El Niño erklärt. Die WMO bezieht in ihre Prognosen jeweils die Expertise mehrerer Klimabehörden ein.

El Niño ist ein natürliches Phänomen, das alle paar Jahre auftritt. Es kann die Folgen des Klimawandels verschärfen, weil es einen zusätzlich wärmenden Effekt hat. Je nach Weltregion gibt es mehr Hitze und Dürren oder mehr Überschwemmungen.

Klimakrise El nino Unwetter CNN Umwelt Greentech Live
Klimakrise El nino Unwetter CNN Umwelt Greentech Live

 

 

Normalerweise weht der Passatwind vom Osten zum Westen über den äquatorialen Pazifik und transportiert warmes Oberflächenwasser nach Westen. Dadurch sammelt sich warmes Wasser vor der Küste Indonesiens an. Bei einem El Niño schwächt sich der Passatwind ab oder dreht sich sogar um, wodurch warmes Oberflächenwasser nach Osten strömt und sich vor der Küste Südamerikas ansammelt.

Greentech Wetter: Die Auswirkungen von El Niño

Die Auswirkungen eines El Niño variieren je nach Stärke des Ereignisses, aber typische Effekte umfassen:

  1. Veränderungen im Niederschlagsmuster: Trockene Bedingungen können in normalerweise feuchten Gebieten auftreten, während vermehrte Niederschläge in normalerweise trockenen Gebieten auftreten können. Dies kann zu Dürren oder Überschwemmungen führen.
  2. Temperaturänderungen: El Niño-Ereignisse können zu anomalen Temperaturänderungen in verschiedenen Teilen der Welt führen. Zum Beispiel kann es in Teilen von Südamerika, Australien und Südostasien wärmer sein als üblich.
  3. Hurrikane und tropische Stürme: El Niño kann die Bildung von Hurrikanen im Atlantik reduzieren, während die Anzahl der tropischen Stürme im zentralen und östlichen Pazifik zunehmen kann.
  4. Rückgang der Fischereiressourcen: El Niño kann zu einem Rückgang der Fischereiressourcen führen, da sich die Meeresströmungen und die Verfügbarkeit von Nahrung für Fische ändern.

Fun Fact am Rande: Es gibt auch ein Gegenstück zu El Niño, das als La Niña bezeichnet wird. La Niña tritt auf, wenn die Oberflächentemperaturen im äquatorialen Pazifik ungewöhnlich kalt sind. La Niña hat oft das Gegenteilige Wetterphänomen wie El Niño zur Folge, wie z.B. verstärkte Passatwinde und erhöhte Niederschläge in einigen Gebieten.