«Ohne grünen Wasserstoff keine Klimaneutralität»
Für die baden-württembergische Wirtschaft sei der Aufbau der Wasserstoffversorgung «eine Riesenchance»: «Unsere Wirtschaft kann als technischer Ausrüster von dem Hochlauf des grünen Wasserstoffs profitieren. Sie kann zu einem der führenden Exporteure von Wasserstofftechnik werden», sagte Kretschmann.
Greentech BW setzt auf Wasserstoff
Schon heute seien Unternehmen in Baden-Württemberg «weltweite Technologieführer auf dem Feld der Wasserstofftechnologie», sagte Kretschmann. Rund 90 Unternehmen seien auf dem Feld tätig, zudem gebe es 18 universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen. «Unsere Ausgangsposition ist ausgezeichnet.» Die Landesregierung wolle deswegen die Schlüsseltechnologie gezielt besetzen und möglichst viele neue Arbeitsplätze schaffen.
Greentech Baden-Württemberg hat ambitionierte grüne Ziel ausgegeben
Opposition forderte konkrete Maßnahmen
Die Opposition forderte konkrete Maßnahmen. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch begrüßte die ambitionierten Ziele der Landesregierung. «Sie haben schon manches ambitionierte grüne Ziel ausgegeben. Aber dann haben Sie sich zurückgelehnt und gehofft, dass die Ziele von alleine zu Ihnen kommen», sagte Stoch. Die Regierung müsse ihren richtigen Worten auch richtige Taten folgen lassen – und dürfe das Thema Wasserstoff «nicht verstolpern wie bisher die Windkraft».
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke warf Kretschmann vor, verengt zu sein. «Sie sind nicht hinreichend technologieoffen», sagte Rülke. Es brauche nicht nur eine Fokussierung auf grünen Wasserstoff, also solchen, der mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Es müssten alle Herstellungsarten von Wasserstoff zugelassen werden – explizit auch mithilfe Stroms aus Kernkraft.
AfD kritisiert Wasserstoff- Technologie als noch nicht ausgereift
Die AfD kritisierte, dass die Technologie noch nicht ausgereift sei. «Wasserstoff ist noch Jahrzehnte von der Anwendung entfernt», sagte Fraktionschef Anton Baron. Zugleich würden im Land «die sichersten und zuverlässigsten Kernkraftwerke» abgebaut.
Die Chemie-Industrie im Land nannte den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur «richtig und wichtig». Entscheidend sei, dass das Land die Bedarfe der Industrie dabei berücksichtige. Zudem müsse der Umstieg auf Wasserstoff für die Unternehmen bezahlbar sein.
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Bei seiner Nutzung entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit großem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Wird für die sogenannte Elektrolyse Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, gilt der Wasserstoff als grün und CO2-frei.