AKW Fessenheim. Foto Florival.fr CC BY SA30
AKW Fessenheim Atommuell. Foto Florival.fr CC BY SA30

Das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass wurde nach über 40 Jahren Betrieb endgültig stillgelegt. Die Entscheidung zur Abschaltung markiert einen Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende in Frankreich. Das kontroverse Kraftwerk stand aufgrund seiner Lage in der Nähe des Rheins und der damit verbundenen potenziellen Umweltrisiken immer wieder in der Kritik.

Die Schließung des AKWs soll nun Platz machen für erneuerbare Energien und den Ausbau von sauberer und nachhaltiger Energiegewinnung. Dennoch bleiben die Herausforderungen bestehen, da der Ausstieg aus der Atomkraft eine sichere und zuverlässige Energieversorgung gewährleisten muss.

Atom-Muell Fessenheim radioaktiver Abfall. Foto: Prolineserver CC BY-SA 3.0
Atom-Muell Fessenheim radioaktiver Abfall. Foto: Prolineserver CC BY-SA 3.0

Verwertungsanlage für „schwach radioaktiv belasteten Schrott“

Nun will der Betreiber EDF ein Verwertungsanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott in Fessenheim im Jahr 2031 in Betrieb nehmen. Das dürfte nicht allen gefallen.

Das Atomkraftwerk Fessenheim südöstlich von Colmar unweit der Grenze zu Deutschland war 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt worden. Der Rückbau der Anlage soll nach Unternehmensangaben voraussichtlich 2026 beginnen.Die Bauarbeiten sollen rund vier Jahre lang dauern.
Das sogenannte Technocentre wird von örtlichen Umweltschützern kritisiert, denn sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen. Der Schrott soll aus Atomanlagen kommen.Die Unterstützung vom Nachbar Deutschland für das Projekt sei «keine Notwendigkeit», sagte Jarry der Zeitung. Aus Deutschland hatte es Jahre lang Kritik am AKW Fessenheim gegeben. 
AKW Fessenheim Atom Muell. Foto EDF
AKW Fessenheim Atom Muell. Foto EDF

Widerstand von deutscher Seite gegen Verwertungsanlage

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hatte der dpa schon im vergangenen Jahr gesagt, von deutscher Seite gebe es Widerstand gegen den Plan einer Verwertungsanlage. Menschen seien erleichtert gewesen, von Risiken des Kernkraftwerks befreit zu werden.

«Wenn nun der Schrott aller Kernkraftwerke aus Europa oder Frankreich bei ihnen mit großen Containern vorbeitransportiert wird, ist es nicht das, was sich die Region gewünscht hat», sagte Schäfer.

Bau eines neuen Kleinreaktors

Der Fessenheimer Bürgermeister Claude Brender sprach sich nach Medienberichten bereits für den Bau eines neuen Kleinreaktors in seiner Kommune aus. Frankreich setzt im Gegensatz zu Deutschland weiter auf die Atomkraft.

Es sollen Plänen zufolge sechs neue Meiler gebaut werden. Wegen Instandhaltungsarbeiten der teils in die Jahre gekommenen Meiler sowie Korrosionsproblemen waren im vergangenen Jahr monatelang aber nur etwa die Hälfte der 56 Atomreaktoren in Betrieb gewesen.