Festkleben am Limit, ähm am Telefon?: Das Bayerische LKA hat im Rahmen von Ermittlungen gegen die Letzte Generation offenbar seit Oktober 2022 mehrere Gespräche zwischen Journalistinnen und den Aktivistinnen abgehört, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf interne Polizei-Unterlagen.

LKA Bayern vs. Klimaproteste

Insgesamt soll die Behörde 13 Telefon­anschlüsse, darunter der offizielle Presse-Kontakt der umstrittenen Klima­schutz-Gruppe, überwacht haben. Die Polizei hätte u.a. vermerkt, dass Sprecherin Carla Hinrichs im November 2022 mehrere Anfragen vom „Spiegel“ erhalten habe.

Darüber hinaus hätten die Beamtinnen sich die Genehmigung geholt, Standort­daten von Handys zu ermitteln, Mailbox-Nachrichten mitzuhören sowie E-Mails „in Echtzeit“ mitzulesen.

Letzte Generation Blockade Klima-Aktivisten. Greentech LIVE
Letzte Generation Blockade Klima-Aktivisten. Greentech LIVE

Klimaprotest: „Aufmerksamkeit auf rücksichtslose Verschwendung von Reichen lenken“

Zuletzt trat die Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ vor allem mit Straßenblockaden in Aktion. Neuerdings planen die Aktivisten neue Aktionen „gegen Reichen“.

Die Klimaaktivsten wolle künftig „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“, heißt es in einem „Sommerplan 2023“ der Gruppe, dessen Gültigkeit auf Anfrage der dpa gegenüber bestätigt wurde.

Die Bundesregierung lasse es zu, „dass superreiche Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören“. Die Klimakatastrophe werde „in erster Linie von den Reichen“ gemacht. Konkrete Aktionen wolle man noch nicht nennen.

Hintergrund „Letzte Generation“

„Die letzte Generation“ ist generell ein Begriff, der sich auf die aktuellste oder jüngste Generation von Menschen oder Produkten bezieht. Es kann sich auf eine Gruppe von Menschen beziehen, die als die letzte Generation einer bestimmten Epoche oder Ära betrachtet werden.

Die „Letzte Generation“ ist eine Bewegung von Menschen, die vor dem Hintergrund des Klimawandels mehr Klimaschutz einfordert. Im Gegensatz zu „Fridays for Future“ beschränken sich die Akteure zur Durchsetzung ihrer Ziele nicht auf legale Mittel wie Streiks. Sie blockieren Straßen oder verunreinigen Kulturgüter. Ob die Proteste aufgrund ihres Anliegens legitim sind, wird kontrovers diskutiert.


Quellen:

Sueddeutsche Zeitung, ZDF, Turi2, www.letzteGeneration.de