
Laborfleisch, auch bekannt als kultiviertes Fleisch, In-vitro-Fleisch oder Zellkulturfleisch, bezieht sich auf Fleisch, das außerhalb eines lebenden Tieres hergestellt wird. Es handelt sich um ein neues und aufstrebendes Gebiet der Lebensmitteltechnologie, bei dem tierische Zellen in einer Laborumgebung kultiviert werden, um Fleisch zu produzieren, ohne dass dafür Tiere geschlachtet werden müssen.
Foodtech auf dem Vormarsch
Bei der Herstellung von Laborfleisch werden zunächst lebende tierische Zellen entnommen, zum Beispiel durch eine Biopsie. Diese Zellen werden dann in einem Nährmedium platziert, das ihnen die notwendigen Nährstoffe, Wachstumsfaktoren und Umgebungsbedingungen bietet, um sich zu vermehren und zu differenzieren. Mit der Zeit bilden die Zellen Muskelgewebe, das letztendlich zu Fleisch heranwächst.
Laborfleisch hat das Potenzial, einige der Herausforderungen der konventionellen Fleischproduktion anzugehen, wie z.B. die Belastung der Umwelt, Tierwohlprobleme und die begrenzte Verfügbarkeit von Land und Wasser.
Es wird argumentiert, dass Laborfleisch ressourcenschonender und umweltfreundlicher sein könnte, da es weniger Land, Wasser und Energie benötigt. Zudem würde es den Bedarf an Massentierhaltung und Schlachtung von Tieren reduzieren.

Greentech Fleisch-Produktion
Obwohl Laborfleisch noch nicht in großem Maßstab kommerziell erhältlich ist, wird intensiv an seiner Entwicklung und Verbesserung gearbeitet. Es gibt Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt, die an der Technologie arbeiten und versuchen, Laborfleisch für den breiten Markt zugänglich zu machen.
Herausforerungen und Kritikpunkte zu Laborfleisch
- Technologische Herausforderungen: Die Skalierung der Produktion von Laborfleisch auf industrielle Maßstäbe ist eine komplexe Aufgabe. Es gibt noch viele technologische Herausforderungen zu bewältigen, um eine kostengünstige und effiziente Produktion zu ermöglichen.
- Kosten: Derzeit ist die Herstellung von Laborfleisch noch sehr teuer, was es schwierig macht, es zu einem wettbewerbsfähigen Preis auf den Markt zu bringen. Die Kosten müssen erheblich gesenkt werden, um eine breitere Akzeptanz und Verfügbarkeit zu erreichen.
- Akzeptanz und Verbraucherpräferenzen: Es besteht Unsicherheit, ob Verbraucher bereit sind, Laborfleisch zu akzeptieren und es regelmäßig zu konsumieren. Geschmack, Textur und das Bewusstsein für den Produktionsprozess könnten Faktoren sein, die die Akzeptanz beeinflussen.
- Langzeitfolgen und Sicherheit: Da Laborfleisch eine relativ neue Technologie ist, sind die langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Umwelt noch nicht ausreichend erforscht. Es sind weitere Studien und Sicherheitsbewertungen erforderlich, um potenzielle Risiken und Nebenwirkungen zu verstehen.
Aktueller Hintergrund:
Die Startup-Unternehmen Upside Foods und Good Meat haben gestern, 21.6.2203 die offizielle Erlaubnis für den Verkauf von Labor-Hühnerfleisch erhalten, wie das US-Landwirtschaftsministerium