
Was 2010 als Awareness Kampagne begann, ist nun ein vergleichsweise bekannter Hersteller von Smartphones. Fairphone hat sich einen Namen in der Industrie gemacht und will weiter daran arbeiten, diese hin zu ethisch vertretbaren elektronischen Geräten zu verbessern.
Fairphone setzt auf lange Lebensdauer und Recycling
Mittlerweile kann man ihre Geräte seit zehn Jahren kaufen. Das erste Fairphone kam 2013 auf den Markt und war damals noch ein kleines Handy, hinter dem ein sechsköpfiges Team stand. Heutzutage ist die niederländische Firma auf ungefähr 140 Mitarbeiter gewachsen und das neuste Modell, Fairphone 4, gibt es in mehreren Ländern zu kaufen.
Was hinter Fairphones Mission steckt ist auch für viele kein Geheimnis mehr.
Ihre Smartphones setzen so gut es geht den Fokus auf lange Lebensdauer durch einen modularen Aufbau und Materialien aus fairem Handel oder Recycling.

Modularer Aufbau für Reduktion von CO2-Emissionen
Der Vorteil bei einem modularen Design ist, dass es Ressourcen spart, Emissionen reduziert und leichter zu reparieren ist. Die dadurch gesteigerte Lebensdauer trägt wiederum erneut zu einer Emissionsreduktion bei.
Die faire Umsetzung sei allerdings nicht bei allen Materialien gleich, für manche kann der steigende Bedarf an recycelten Materialien nicht gedeckt werden.
Daher müsse es zunehmend einen fairen Wandel hin zu einer zirkulären Wirtschaft im Bereich der elektronischen Geräte geben.
Arbeitern eine Stimme geben und Einsatz für ausreichendes Gehalt
Neben den Geräten selbst, schreibt Fairphone sich auf die Fahne, sich für fairere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Den Arbeitern muss eine Stimme gegeben werden und ihr Gehalt soll ausreichen, damit sie sich versorgen können. Eigentlich eine logische Forderung, aber derzeit laut Co-Founder Miguel Ballester Salvà noch viel zu wenig unterstützt.
Unter anderem führt er hier die niedrigen Preise vieler Hersteller an. Das Fairphone sei zwar teurer als manch anderes Handy, aber werfe das doch im Umkehrschluss die Frage auf, woran das liegt.
„Maybe the other phones are a little bit too cheap, right? Why [are] people able to buy a phone every year? […] Why do we need to fight in the supply chain to get workers to get a living wage, and to make that the normal thing?”, sagt er bei der Greentech.Live Konferenz im Oktober 2022 dazu.
Miguel Ballester Salvà zu Wettbewerb mit Großkonzernen: „Do we need to catch up?“
Oft stellt sich auch die Frage, inwiefern Fairphone mit Großkonzernen wie Apple mithalten kann.
Diesen Anspruch weist Ballester Salvà jedoch zurück. “I don’t think it’s our role to catch up with the biggest in the market. I don’t think it’s necessary. […] We are here to change the industry, we have created a tool to change that industry, so, it’s not necessary for us to get to a hundred million devices a year to achieve that mission.”
Noch fairer geht immer
Das heißt natürlich nicht, dass Fairphone gar keine Ambitionen hat, weiter zu wachsen. Man müsse noch ein wenig größer werden, um den Stand in der Industrie zu erhöhen, und sie werden auch weiterhin daraufhin arbeiten, immer fairere Smartphones zu produzieren.
Schließlich zählt, so Ballester Salvà, jeder Schritt. Egal, wie groß oder klein dieser ist.