Die Stahlproduktion macht einen großen Anteil an CO2-Emissionen aus. Um die Industrie in eine umweltfreundlichere Richtung einen Schritt voranzubringen, hat das Unternehmen H2 Green Steel nun 3,5 Milliarden Euro Kredit aufgenommen. Dieser soll in eine grüne Stahlfabrik mit Wasserstoffbetrieb investiert werden.

Durch grünen Stahl gegen hohe Treibhausgasemissionen bei Stahlproduktion

Verantwortlich für mehr als sieben Prozent der globalen CO2-Emissionen – damit ist die Stahlindustrie in den Worten von H2 Green Steel eine der schmutzigsten Industrien der Welt. Laut dem Umwelt Bundesamt werden durch die Anlagen zur Herstellung von Stahl  erhebliche Mengen an Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Stickoxiden, Feinstaub und Schwefeloxiden in die Luft ausgestoßen.

Dagegen will H2 Green Steel vorgehen. Das erst 2020 gegründete Unternehmen setzt auf einen voll integrierten Produktionsprozess mit End-to-End Digitalisierung, grüner Elektrizität und grünem H2 anstatt von Kohle.

Für die Herstellung des Wasserstoffs bedarf es demnach Anlagen, die mit erneuerbaren Energiequellen wie Solar, Wind oder Wasser betrieben werden. In Zusammenarbeit mit Hydro Havrand soll daher die bisher größte Elektrolysen Anlage für grünes H2 im nördlichen Teil Schwedens, genauer in Boden, entstehen.

h2 green steel schweden Greentech Live Kopie
h2 green steel schweden Greentech Live Kopie

 

Wasser statt CO2 durch Einsatz von Elektrolyse und grünem Wasserstoff

Die Unterschiede des grünen Stahls zum traditionellen Stahl belaufen sich auf die Herstellungsprozesse. Die konventionelle Produktion macht von einer chemischen Reaktion Gebrauch, um Sauerstoff und Eisen zu trennen. Durch den Einsatz von Kohle wird hier CO2 ausgestoßen.

Beim grünen Stahl wird hingegen erst einmal der umweltfreundliche Wasserstoff hergestellt, indem Wasser mit einer Elektrolyse in H2 und Sauerstoff gespalten wird. Der Wasserstoff reagiert daraufhin mit dem Eisenerz, was zur Extraktion des Sauerstoffs führt. Im Gegensatz zur konventionellen Produktion entsteht allerdings kein CO2, sondern H2O.

Milliarden Kredit für Bau des Stahlwerks auf dem Werk zu Nachhaltigkeit

In dem Werk sollen bis 2030 an die fünf Millionen Tonnen an grünem Stahl produziert und somit bis zu 95 Prozent CO2 Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stahlherstellung reduziert werden.

Zur Finanzierung des Baus nahm das Unternehmen einen Kredit in der Höhe von 3,5 Milliarden Euro auf. Die Summe stammt unter anderem von europäischen Banken wie der BNP Paribas, ING, UniCredit, Societe Generale und KfW IPEX-Bank sowie der europäischen Investmentbank (EIB) und dem Swedish National Debt Office.

Die Errichtung des Standorts soll 2024 starten.