
Alternative Antriebe, automatisiertes Fahren oder die Folgen der Pandemie – die Mobilität der Bundesbürger:innen ist im Wandel. Wie hat Corona das Mobilitätsverhalten verändert?
Welche Maßnahmen für einen besseren Umwelt- und Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor befürworten die Befragten? Wie kommen Elektrofahrzeuge tatsächlich an und welche Hürden gibt es für die Anschaffung? Wie beurteilen die Befragten die Sicherheit der neuen digitalen Assistenzsysteme?
Und welche Auswirkungen hat die geplante Legalisierung von Cannabis auf den Straßenverkehr? Diese und weitere Fragen beantwortet die neue „TÜV Mobility Studie 2022“.
Auto und Fahrrad sind Corona-Gewinner – ÖPNV verliert
Laut den Ergebnissen der Umfrage hat die Corona-Pandemie die Stellung des Autos als wichtigstes Verkehrsmittel noch verstärkt. 72 Prozent der Bundesbürger:innen nutzen an einem gewöhnlichen Werktag ein Auto.
Das entspricht im Vergleich zu Anfang 2020, vor dem Ausbruch der Pandemie, einem Plus von 7 Prozentpunkten. 32 Prozent fahren werktäglich Rad (plus 3 Punkte). Damit hat das Fahrrad den öffentlichen Nahverkehr vom zweiten Platz verdrängt. 25 Prozent nutzen an Werktagen den ÖPNV, ein Minus von 7 Punkten. 5 Prozent fahren mit einem Motorrad oder Motorroller (plus 2 Punkte).
„Der individuelle Verkehr per Auto, Fahrrad oder Motorrädern gewinnt. Dagegen haben viele Menschen während der Pandemie Busse und Bahnen aus Sorge vor Ansteckung gemieden“, sagte Bühler. „Das heißt aber nicht, dass sich die Befragten nicht einen attraktiveren Nahverkehr wünschen und diesen auch nutzen würden.“
Menschen wollen Mobilität klimaschonender gestalten
Die Studie zeigt, dass es den meisten Bürger:innen sehr schwer fällt, ihre Mobilität umwelt- und klimaschonender zu gestalten. „Die Menschen haben erkannt, dass unser Verkehrssystem an seine Grenzen stößt, passen ihr Verhalten aber nur zögerlich an“, sagte Bühler.
Die größten Probleme des Straßenverkehrs haben die Befragten identifiziert: die Überlastung der Innenstädte, Luftverschmutzung, Klimabelastung und zu viele Staus. 54 Prozent geben an, dass der Umwelt- und Klimaschutz bei ihren Mobilitätsentscheidungen eine Rolle spielt. Fragt man aber, was den Menschen bei der eigenen Mobilität besonders wichtig ist, stehen Flexibilität, Schnelligkeit und Verlässlichkeit auf den ersten drei Plätzen.
Jedoch: Umweltschutz landet am Schluss
Es folgen die Faktoren Sicherheit, Kosten, Bewegung und Komfort. Der Schutz der Umwelt landet am Schluss. Viele Aktivitäten wie Einkäufe oder Ausflüge sind den Befragten ohne eigenes Auto zu beschwerlich, geben 55 Prozent der Autobesitzer:innen an.
Und es fehlt an Alternativen. Der Öffentliche Nahverkehr ist für 50 Prozent und das Fahrrad für 35 Prozent nicht verfügbar oder zu unsicher. Auch an ausreichenden Carsharing-Alternativen mangelt es, sagen 30 Prozent.

Sonstige interesssante Facts der Mobility-Studie: Cool bei jungen Leute – aber eher uncool in Bezug auf Verkehrssicherheit sind Elektro-Scooter laut heute veröffentlichten Studie des TÜV. Ebenfalls ein Thema der Studie: Cannabis im Verkehr. dazu mehr in der neuen TÜV-Studie:
