greentickerKampfansage an Strom-Abzocker: Das Bundeskartellamt in Bonn will gegen die großen Energie-Unternehmen vorgehen. «Im Energiemarkt können wir mit der Situation noch nicht zufrieden sein. Wenn vier Konzerne dominieren, gibt es gewaltiges Potenzial für Missbräuche», sagte der neue Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, der «Süddeutschen Zeitung» (Samstagsausgabe) laut Vorabbericht. Derzeit laufe etwa eine Untersuchung zum Stromgroßhandel.

In Deutschland dominieren die vier Anbieter RWE, E.on, Vattenfall und EnBW den Energiemarkt. Das Kartellamt war in der Vergangenheit bereits gegen zu hohe Gas- und Strompreise vorgegangen.

Zur Diskussion um längere Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke sagte Mundt, hier müssten «wettbewerbliche Aspekte« berücksichtigt werden. «Ich halte es für verkürzt, einfach nur die Laufzeiten zu verlängern und den Staat an den Gewinnen zu beteiligen», sagte er. „Man könnte darauf hinwirken, dass Konzerne dann vielleicht andere Kraftwerke abgeben.»

Mundt sagte, er gehe davon aus, dass sich angesichts der tiefen Wirtschaftskrise die Neigung zu Kartellverstößen erhöhen wird. «Die Gefahr neuer Preisabsprachen wächst. Wir müssen in den nächsten Jahren sehr wachsam sein», sagte er. Zunächst gebe es angesichts der Krise mehr Wettbewerb, die Preise gerieten unter Druck, wie in der Lebensmittel- oder Autoindustrie. Dann aber würden die Unternehmen die negativen Auswirkungen spüren und versuchen, Kartelle zu bilden.

[TechFieber Green/mei/ddp] [Photo ]

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