Winterstrom clever nutzen: Der österreichische Greentech-Hersteller SUNBOOSTER hat vertikale, bifaziale Solarmodule entwickelt, die sich in Zäune einfügen. Anders als klassische PV-Anlagen liefern diese Solarstreifen im Winter besonders viel Strom – genau dann, wenn der Verbrauch und die Strompreise hoch sind.
Sunbooster-CEO Stefan Ponsold erklärt: „Ein 1,872-kWp-Solarzaun spart deutschen Haushalten von November bis März rund 230 Euro Stromkosten.“ Grund: Die Module erzeugen Strom morgens und abends, wenn Netzstrom besonders teuer ist.
Dynamische Tarife machen Solar noch wertvoller
Seit Januar 2025 müssen Stromanbieter in Deutschland dynamische Tarife anbieten. Wer diese nutzt, profitiert besonders von Solarzäunen. Im Winter 2024/25 lagen die Strompreise an der Börse abends zeitweise bei über 0,90 €/kWh – deutlich mehr als im Sommer. Solarstrom aus vertikalen PV-Modulen kann so bis zu 0,30 €/kWh teurer sein als mittags erzeugter Strom von klassischen Dachanlagen.
Technik, die sich rechnet
Die bifazialen Zellen nutzen auch vom Schnee reflektiertes Licht. Schnee bleibt auf den Solarzäunen nicht liegen, anders als bei Dachanlagen. Das System kann wie ein Balkonkraftwerk betrieben werden, oft ohne Genehmigung, und wird in vielen Städten gefördert.
Ein Rechenbeispiel:
5 Meter Solarzaun, Ost-West-Ausrichtung
Strompreis: 0,40 €/kWh
Förderung: 300 Euro
→ Jährliche Einsparung: 416 Euro
→ Amortisation: nach 2–3 Jahren
Vorteile und mögliche Nachteile
Vorteile:
Hoher Eigenverbrauch gerade im Winter
Einfache Installation ohne Genehmigung
Förderung durch Städte/Gemeinden
Bifaziale Zellen nutzen reflektiertes Licht
Nachteile/Kritische Punkte:
Limitierte Leistung (max. 800 Watt pro Anlage)
Nur für Haushalte mit Zäunen geeignet
Wirtschaftlichkeit hängt stark vom lokalen Strompreis ab
Ästhetik kann nicht jedem gefallen
Die Technologie zeigt, wie Greentech und ClimateTech Lösungen für reale Alltagsprobleme liefern. Sie ist besonders interessant für Haushalte, die dynamische Tarife nutzen und ihren Eigenverbrauch erhöhen wollen.
