In Papenburg entsteht einer der größten Onshore-Windparks Deutschlands. Mercedes-Benz will damit rund 20 Prozent seines Strombedarfs decken – ein wichtiges Signal für Greentech und ClimateTech.
Großprojekt für nachhaltige Energieversorgung
Die Mercedes-Benz Group AG hat laut eigenen Angaben die Genehmigung für den Bau eines Windparks auf dem Testgelände im norddeutschen Papenburg erhalten. Gemeinsam mit dem Energieparkentwickler UKA sollen dort bis 2027 zwanzig Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt entstehen.
Damit soll rund ein Fünftel des jährlichen Strombedarfs von Mercedes-Benz in Deutschland gedeckt werden.
Kooperation mit starken Partnern
Für das Projekt kooperiert Mercedes-Benz mit der Nordex Group, die die Turbinen liefert, sowie mit der Max Bögl Wind AG, die für die Fundamente und Hybridtürme verantwortlich ist. UKA bleibt Eigentümer des Windparks und soll Mercedes-Benz für mindestens 25 Jahre mit klimafreundlichem Strom beliefern.
Vorteile und Herausforderungen von Greentech
Das Projekt gilt als Leuchtturm für Greentech und ClimateTech: Es senkt CO₂-Emissionen, stabilisiert die Energieversorgung und zeigt, dass auch große Industrieunternehmen auf erneuerbare Energien setzen können. Kritisch bleibt jedoch, dass der Windpark trotz seiner Größe nur einen Teil des Gesamtbedarfs abdeckt.
Zudem gibt es mögliche Akzeptanzprobleme in der Region sowie ökologische Herausforderungen durch die Flächennutzung.
Mercedes-Benz Nachhaltigkeitsziele
Das Testgelände in Papenburg ist seit 1998 Teil der Forschung des Konzerns. Nun soll es eine zentrale Rolle beim Ausbau erneuerbarer Energien übernehmen. Mercedes-Benz verfolgt das Ziel, bis 2039 weltweit eine CO₂-neutrale Produktion zu erreichen. Bereits seit 2022 gelten die Fahrzeugwerke bilanziell als CO₂-neutral. Neben dem Papenburger Windpark arbeitet das Unternehmen auch an einem Offshore-Projekt in der Ostsee.
Kritische Einordnung
Der neue Windpark ist ein klares Signal für die Energiewende in der Industrie. Dennoch zeigt das Beispiel, wie groß die Kluft zwischen Bedarf und verfügbarer grüner Energie noch ist. Für eine vollständig klimaneutrale Produktion sind weitere Investitionen, neue Technologien und politische Rahmenbedingungen entscheidend.