Der ZVEI, Branchenverband für die Elektro- und Digitalindustrie konstatiert in einer neuen Studie, dass der deutsche Batteriemarkt ist 2024 geschrumpft ist. Das Marktvolumen sank im Vergleich zu 2023 um 16 % auf 20,5 Milliarden Euro – ein spürbarer Rückgang nach fünf Jahren Wachstum.
Besonders betroffen sind Lithiumbatterien, die als Schlüsseltechnologie für ClimateTech und Greentech gelten.
Der Einbruch wird vor allem auf die schwache Nachfrage nach E-Autos zurückgeführt – bedingt durch das Ende der staatlichen Kaufprämie Ende 2023. Allein im Lithiumbereich gingen rund 3 Milliarden Euro an Marktvolumen verloren.
Politik unter Zugzwang – ein spürbarer Rückgang nach fünf Jahren Wachstum
Christian Rosenkranz, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Batterien und Manager bei Clarios, bringt es auf den Punkt: Ohne leistungsfähige Batterien ist Energiewende Illusion. Er fordert von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen: niedrigere Energiekosten, schnellere Genehmigungen, weniger Bürokratie und gezielte Förderprogramme – besonders für Forschung und Produktion im Batteriesektor.
Der Koalitionsvertrag enthält laut Rosenkranz zwar gute Ansätze wie die Senkung der Stromsteuer – doch ohne konsequente Umsetzung drohen Deutschland neue Abhängigkeiten, etwa von asiatischen Anbietern.
Bleibatterien stabil – aber kein Zukunftsmarkt
Während Lithium schwächelt, zeigt sich der Markt für Bleibatterien robust: Nur 1 % Rückgang, mit einem Umsatz von gut 1 Milliarde Euro. Bleibatterien finden Einsatz in Notstromsystemen für Krankenhäuser, Rechenzentren und als Starterbatterien in Autos. Doch: Für eine klimafreundliche Zukunft bieten sie wenig Potenzial. Ihre Rolle im Greentech-Sektor bleibt begrenzt.
Export, Produktion, Importe – alles rückläufig
2024 war durchgehend kein gutes Jahr für den deutschen Batteriemarkt:
- Exporte: -3 %, rund 8 Milliarden Euro
- Produktion von Lithiumbatterien: -7 %, auf 3,6 Milliarden Euro
- Importe: -15 % bei Lithiumbatterien, Gesamtvolumen: 21 Milliarden Euro
Fast alle Lithiumbatterien, die in Deutschland genutzt werden, werden importiert – hauptsächlich aus China (8,9 Mrd. €) und Ungarn (2,9 Mrd. €). Der Eigenanteil deutscher Hersteller bleibt gering – ein strukturelles Risiko für die Versorgungssicherheit in strategisch wichtigen Bereichen wie Elektromobilität oder Solarstromspeicherung.
Wo bleibt die europäische Batterie-Souveränität?
Die Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen auf: Kann Deutschland eine Vorreiterrolle in der ClimateTech-Industrie spielen, wenn die zentrale Speichertechnologie fast komplett aus Asien kommt? Die Zahlen aus dem ZVEI-Bericht zeigen: Europa verliert an Boden, und das obwohl die Nachfrage – etwa durch den Boom an Photovoltaikanlagen – wächst. 2024 wurden rund 580.000 Solarspeicher in Deutschland installiert.
Fazit: Ohne Industriepolitik kein Greentech-Standort
Die aktuelle Lage ist ein Warnsignal. Für eine starke Greentech- und ClimateTech-Industrie braucht Deutschland mehr als gute Absichtserklärungen. Entscheidend sind Rahmenbedingungen, die Investitionen und Innovation fördern. Sonst droht der Standort den Anschluss zu verlieren – und mit ihm die Energiewende.
Quelle: ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie
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