Einstieg in die Solarenergie für Mieter:innen: Das schwedische Möbelhaus IKEA erweitert sein Sortiment: Ab sofort bietet es in Zusammenarbeit mit dem Solartechnik-Unternehmen Svea Solar kleine Solaranlagen für Balkone, Fassaden, Gärten oder Carports an.

Die sogenannten Balkonkraftwerke sind eine einfach installierbare Möglichkeit für Menschen, die keine eigene Dachfläche besitzen – zum Beispiel Mieter:innen – selbst Strom zu erzeugen. Damit bietet IKEA erstmals eine „Do-it-yourself“-Energielösung an.

Modular, mobil, leistungsstark: Die EcoFlow-Systeme

Die steckfertigen Anlagen stammen vom Unternehmen EcoFlow, das auf modulare Energiespeicher und Solartechnologie spezialisiert ist. Die Geräte lassen sich mit verschiedenen Komponenten wie Photovoltaik-Modulen, Powerstations und intelligenten Steckdosen kombinieren.

 

Sogar Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen können damit netzunabhängig betrieben werden, heißt es von Taner Karacan, Geschäftsführer von Svea Solar Deutschland.

Der Kauf läuft allerdings nicht direkt über IKEA. Kund:innen schließen den Vertrag mit Svea Solar ab – IKEA vermittelt lediglich.

 

USA: Ikea verkauft Solar Panels / Foto: Ikea
USA: Ikea verkauft Solar Panels / Foto: Ikea

Auch fürs Gewerbe: Klimaschutz für kleine Unternehmen

Neben Privatpersonen sollen auch Geschäftskund:innen vom neuen Angebot profitieren. Mitglieder des IKEA Business Network können die Balkonkraftwerke ebenfalls erwerben und damit z. B. das Firmengelände nachhaltig ergänzen. Laut IKEA zielt das Angebot besonders auf kleine und mittelständische Unternehmen, die keine eigene Dachfläche oder feste Infrastruktur besitzen.

Kritische Bewertung: Nachhaltigkeit oder Marketingstrategie?

IKEA setzt mit den Balkonkraftwerken auf einen aktuellen Trend im Bereich ClimateTech und Greentech – und trifft damit einen Nerv. Die Idee, Solartechnologie einfach zugänglich zu machen, ist sinnvoll und trägt zur dezentralen Energiewende bei. Vor allem Mieter:innen haben bislang oft kaum Möglichkeiten, an der Energiewende teilzuhaben – hier schafft IKEA Abhilfe.

Trotzdem bleiben Fragen offen:

  • Wie nachhaltig ist die Lieferkette der Geräte wirklich?
  • Werden die Systeme in Europa produziert oder importiert? Laut IKEA stammt die Technik von EcoFlow mit Sitz in Tschechien – das Unternehmen selbst produziert jedoch in China, was Transportemissionen verursacht (siehe EcoFlow Company Info).
  • Zudem übernimmt IKEA keine direkte Verantwortung für Service oder Produktgarantie, da die Kund:innen direkt mit Svea Solar einen Vertrag schließen. Das kann im Problemfall für Verwirrung sorgen.

Fazit: Schritt in die richtige Richtung – aber mit Verbesserungspotenzial

IKEA positioniert sich zunehmend als Anbieter nachhaltiger Lösungen und trifft mit dem Angebot einen wachsenden Markt. In der Kombination mit Svea Solar und EcoFlow entsteht ein flexibles Angebot im Bereich Greentech, das besonders für Einsteiger:innen attraktiv ist. Doch wer echten Klimaschutz will, muss auch die Herkunft und Lebensdauer der Produkte im Blick behalten.

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